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Nicht Gold, Edelsteine oder Erdöl sind die kostbarsten Güter unserer Erde, sondern jene unscheinbare, omnipräsente Flüssigkeit, ohne die das Leben nicht existieren könnte: Wasser. Und so legte der Wissenschaftler und Abenteurer Matevz Lenarčič bei seiner spektakulären und preisgekrönten Weltumrundung mit einem Ultraleichtflugzeug sein besonderes Augenmerk auf eben dieses "Element". Seine winzige Pipistrel-Maschine hatte darüber hinaus eine Ausrüstung an Bord, mittels derer sich der außen befindliche Rußgehalt der Luft bestimmen ließ – ein Hinweis auf die Umweltverschmutzung, direkt und indirekt eingetragen, am jeweiligen Ort. Das dazugehörige Messinstrument hatte Dr. Grisa Mocnik entwickelt.Die 2012 vorgenommene Weltreise führte Lenarčič von seinem Heimatland Slowenien über das nordwestliche Afrika in die Karibik, das östliche Südamerika, den Süden der USA und weitere Teile Südamerikas. Patagonien und der Rand der Antarktis folgten, eine Pazifiküberquerung inklusive Osterinsel, Tahiti und Neuseeland schloss sich an, danach erkundete der Pilot Australien, Südostasien und schließlich auch den Himalaya. Bevor er nach Hause zurückkehrte, durchmaß er noch Afrika in gesamter Länge.2013 unternahm Lenarčič einen weiteren langen Flug, diesmal in die Arktis und über den Nordpol, das nördliche Skandinavien und Kanada einbeziehend.
Drei Monate brauchte Lenarčič für seine Weltumrundung: bei einem verblüffend niedrigen Spritverbrauch und mit einer Ausbeute von rund 100.000 Fotos, deren beste sich im hier vorgestellten Buch finden.Es sind erwartungsgemäß auch diese Bilder, die sofort fesseln. Schroffe Küstenlandschaften, mäandrierende Flüsse in kontrastfarbenen Landschaften, gewaltige Flussdeltas, Gletscher – vor allem in den Anden und der Antarktis -, Wasserfälle, Regenwälder und natürlich ebenso Steppen und Wüsten: Motive, die faszinieren und bewegen. Der Autor und Fotograf Lenarčič muss gar nicht ausführlich zur Nachhaltigkeit aufrufen, die Botschaft offenbart sich ganz unmittelbar. Abgesehen von ihrer Aussage sind die Fotos von hoher technischer und künstlerischer Qualität, sie dokumentieren und enthalten doch zugleich eine Interpretation. Ein Blick für das dramatische oder, um einen altmodischen Ausdruck zu verwenden, erhabene Motiv und eine spannende Bildgestaltung, eine ordentliche Kamera und eine ordentliche Bearbeitung – nur so entstehen wahrlich beeindruckende Fotos, hier natürlich nicht zuletzt aufgrund der exponierten Fotografenposition. Und auch Bilder, die von oben Umweltverschmutzung und –zerstörung in gewaltigem Umfang zeigen, halten den Betrachter fest. Ebenso nehmen die begleitenden Texte, eine Art Reisetagebuch, den Leser gefangen. Er begreift die Aussage dank den sachlich gehaltenen Ausführungen, die zwar die Leistung des Piloten und Autors zumindest ahnen lassen, jedoch an keiner Stelle nach Anerkennung heischen, das ist auch gar nicht nötig. Nüchtern schildert der Autor Motorprobleme "dank" schlechtem Sprit, Bürokratie und Bestechlichkeit und bietet so ein interessantes Reisetagebuch, doch ganz offensichtlich liegt dem Autor auch die Umwelt am Herzen. Unaufdringlich greift er das Thema ab und zu auf und scheint dennoch sehr engagiert und interessiert zu sein. Nicht weniger unaufdringlich ist die Einbeziehung der Rußkonzentrationen; Lenarčič hat überall gemessen, wo es ihm möglich war. Die Angaben dazu finden sich bei den Kurzbeschreibungen der Bilder, zusammen mit allerlei anderen, wesentlichen Details.Beeindruckender lässt sich unsere Welt und vor allem ihr größter Lebensraum, das Wasser, vermutlich nicht darstellen. Ein rundum gelungenes Werk, so informativ wie ästhetisch ansprechend, und damit eine weitere Perle in der Edition Delius. Einige
Details aus dem Buch werden auf der Verlagsseite gezeigt.