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Leuchtturmwächter Hauke Sievers ist die Einsamkeit gewohnt. Doch auf seinem Leuchtturm nahe Helgoland hat er dieses Jahr an Weihnachten ausnahmsweise Gäste. Sein Freund Eddy Schaumschläger will mit seiner Enkelin Tatjana, deren elfjähriger Tochter Katja und Herrn Boy das Fest auf dem Leuchtturm verbringen. Doch die Nordsee hat etwas gegen den kurzen Besuch und stürmt und tobt derart wild, dass es Neujahr wird, ehe die Gäste wieder mit der Barkasse in See stechen können.
Doch der Gesellschaft wird es nicht langweilig. Sie erzählen sich reihum Geschichten, tragen Gedichte vor und begrüßen sogar zwei Mäuse in ihrer Runde, die ebenfalls etwas beitragen wollen.
So wird es heimelig, anregend, gelegentlich spannend, immer aber sehr unterhaltsam. Da ist die Rede vom Weihnachtsfest auf der griechischen Insel Lobos, Weihnachten in der Wüste, einem Fest, bei dem es beinahe eine kleine Schildkröte das Leben kostet, weil die Suppe vermeintlich diese Zutat benötigt, einem arabischen Schornsteindieb, der fast vergisst, warum es sich zu leben lohnt und der Geschichte der Brüder Lieberso und Bleibdabei, die im Dschungel über die richtige Art des Umgangs mit Neuem und Unbekanntem streiten. Auch viele Gedichte, Verse und Anekdoten geben die Gäste zum Besten und auch Hauke Sievers selbst ist nicht um eine Geschichte verlegen. Und so wird es, auch wenn die Nordsee stürmt und braust, ein wunderschönes Fest auf den Hummerklippen.
1959 veröffentlichte der berühmteste Helgoländer James Krüss erstmals "Weihnachten im Leuchtturm auf den Hummerklippen". Und auch fünfzig Jahre später gibt es die Geschichtensammlung immer noch zu kaufen. Etwas von der Magie dieses Autors, seiner Kunstfertigkeit und Eloquenz rührt auch noch Kinder, die zwei Generationen später auf die Welt gekommen sind.
Und auch wenn "Der Leuchtturm auf den Hummerklippen" und "Sommer auf den Hummerklippen" die bekannteren, besseren und lesenswerteren Bücher von James Krüss sind, kann auch das vorliegende Buch überzeugen.
Zwar ist die Mischung sehr wild, schwankt zwischen Albernheiten, mäßig netten und brillanten Geschichten, doch dank der bezaubernden Rahmenhandlung, den liebevoll beschriebenen Personen und Mäusen, der reizvollen Umgebung und vor allem dem warmherzigen Ton, sind diese kleinen Texte auch heute noch wunderbar geeignet, um sie seinen Kindern vorzulesen. Denn diese Geschichten sind vor allem eins, sie sind Träume für die Kleinen.
In ihren Augen, ihren Blicken und Kommentaren offenbart sich die Magie dieses Buches, seine unsterbliche und auch in fünfzig weiteren Jahren noch existierende Kraft.
Diese Ausgabe, stabil, in festem Einband und versehen mit den netten Skizzen von Philipp Waechter, ist für kaum dreizehn Euro ein nettes und für kleinere Kinder wundervolles Geschenk, das auch die Herzen der Größeren zu wärmen imstande ist. Was will man mehr?