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Die Brüder Lepage träumten seit ihrer Kindheit von einem großen Abenteuer. Nach einem längeren Aufenthalt in der antarktischen See bekommt Emmanuel das Angebot an einem Forschungsaufenthalt in der Antarktis selbst teilzunehmen. Sofort entscheidet er, seinen Bruder mitzunehmen, um gemeinsam ihren Kindheitstraum zu leben und die weiße Schneelandschaft zeichnerisch und fotografisch einzufangen ...
"Weiß wie der Mond" ist ein interessanter Aquarell-Comic, der mit Fotografien kombiniert wurde. Auf 256 großformatigen Seiten wird so nicht nur auf unterschiedliche Weise die antarktische Landschaft eingefangen, sondern dem Leser auch einiges über den Forschungsalltag in der menschenfeindlichen, aber schönen Umgebung vermittelt.
Die Handlung selbst ist nicht besonders spannend in diesem Comic. Zwei Brüder, ein Zeichner und ein Fotograf, bekommen das Angebot eine Antarktis-Expedition zu begleiten, um diese künstlerisch zu dokumentieren. Die Autoren des Bandes erzählen dokumentarisch ihre Erlebnisse auf dieser Reise. Weniger durch eine Dramaturgie, sondern durch die Erfahrungen in der unwirtlichen und kalten Welt, in der ein Arbeitsalltag entsteht, kommt Spannung auf. Es geht um Entbehrungen, Kälte, Abgeschiedenheit oder Lagerkoller, kurz, um alles, mit was sich Menschen in einer solchen Umgebung rumschlagen müssen.
Daher lebt die dokumentarische Graphic Novel viel stärker von ihren Bildern als von der Handlung. Weiche und sehr hell gehaltene Aquarell-Zeichnungen, mitunter großformatig, fangen die Landschaft der Antarktis meisterhaft ein. Kälte und weite Landschaften werden atmosphärisch gut transportiert. Manche Bilder bestehen fast nur aus weißer Farbe und strahlen dem Leser geradezu an. Dementsprechend sind die Gesichter in diesem Comic auch alle sehr freundlich gehalten und mit weichen Konturen gezeichnet. Sie sollen einfach einen sympathischen Eindruck machen.
Großformatige Fotografien ergänzen die Zeichnungen in diesem Comicband. Aquarell und Fotografien sollen in diesem Band zusammenwirken, um die Stimmung der Landschaft einzufangen. Das funktioniert auch an den meisten Stellen. Zwar wird es dem Leser nicht immer verständlich, warum dieses gezeichnet und jenes fotografiert ist, das ändert aber nichts daran, dass die Fotos nicht weniger gelungen sind als die Zeichnungen. Auch sie transportieren die Weite und die Schönheit der Antarktis und geben einen Eindruck vom Leben dort.
Auch sehr gut in diesem informativen Comicbuch ist der Anhang, der einige zusätzliche Hintergrundinformationen bietet und auch noch eine Reihe weiterer Fotografien. Das rundet den dokumentarischen Charakter dieses Werkes ab.
Insgesamt lohnt sich der Kauf dieser Graphic Novel sowohl für Comicfans als auch für am Thema interessierte Leser.
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