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 Weshalb Sie kein Buddhist sind


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Preis - Leistungs - Verhältnis


Was den Buddhismus ausmacht, ist in seiner Essenz recht einfach zu benennen, doch in seiner Tiefe und Komplexität schwer zu erklären. Aber die beinahe reflexartige Verbindung von Buddhismus mit Vegetarismus, Gewaltlosigkeit, Frieden und Meditation ist dem tibetischen Lehrmeister Dzongsar Jamyang Khyentse nicht ganz Recht, denn "Prinz Siddârtha, der alle Annehmlichkeiten und allen Luxus des Palastlebens opferte, muss nach mehr als nach Passivität und Grünzeug gesucht haben, als er sich aufmachte, Erleuchtung zu finden." Was Siddârtha auf seinem Weg zum Buddha schließlich fand, will dieses Buch genauer erklären. Viele Leute halten Buddha für den buddhistischen "Gott". Doch Buddha ist nicht die Bezeichnung eines Gottes, sondern eines Zustands. Jeder Mensch kann ein Buddha werden. In Dzongsar Jamyang Khyentses Buch "Weshalb Sie kein Buddhist sind" geht es aber nicht um den Weg des Buddha, sondern darum, welche Wahrheiten Siddârtha auf seinem Weg dorthin erkannte. Es geht also um das, was den Buddhismus ausmacht und das, was einen Menschen zum Buddhisten macht. Wie bereits erwähnt ist das in seiner Essenz recht einfach: "Jemand ist ein Buddhist, wenn er oder sie folgende vier Wahrheiten akzeptiert:

Alle zusammengesetzten Dinge sind vergänglich.
Alle Gefühle sind Schmerz.
Alle Dinge haben keine eigenständige Existenz.
Nirvâna ist jenseits von Konzepten."

Diese vier sogenannten Siegel zu erklären, hat sich der Autor zur Aufgabe gemacht. Jede dieser Wahrheiten wird in einem eigenen Kapitel besprochen. Mit einem Zwinkern, Selbstironie und einem gewissen Provokationspotential verknüpft der Lama alte buddhistische Weisheiten mit den Ansprüchen und Gepflogenheiten der modernen westlichen Welt. Missionieren will er nicht und stellt somit auch keine Meditationspraktiken oder Übungen vor. Er will die Sichtweise des Buddhismus vermitteln und schafft dies auf sehr vergnügliche und unterhaltsame Weise. Immer wieder benutzt er Beispiele aus Kultur, Politik und Showbuisness. Nicht-Buddhisten und Interessierten bietet das Buch eine sehr gelungene Einführung in die buddhistische Philospohie. Außerdem erfahren sie einiges über das Leben des Prinzen Siddhârta, der später zum Buddha wurde und seine Erkenntnisse an Schüler weitergab. Buddhisten und Kenner haben mit diesem Buch die Möglichkeit sich und ihre Sichtweise zu hinterfragen.
Irritierend ist zuweilen, dass die Schreibweise des Autors an amerikanische Selbsthilfe-Bücher erinnert, wenn nämlich nicht nur versucht wird, zu vermitteln, was hinter den vier Wahrheiten steht und was sie bedeuten, sondern wenn zudem erläutert wird, wie "wir" uns manchmal verhalten oder wo "wir" uns irren. Und so wirkt er an einigen Stellen dann doch missionarisch, wie beispielsweise am Ende des Buches: "Sie mögen vielleicht um der Unterhaltung willen oder als mentale Übung über diese vier Wahrheiten lesen, wenn Sie sie aber nicht praktizieren, sind Sie wie ein Kranker, der das Etikett auf der Medikamentenflasche liest, aber niemals die Medizin einnimmt."
Ob der Leser das Buch nun zum Erkenntnisgewinn, als Möglichkeit der persönlichen und spirituellen Weiterentwicklung oder nur zur Unterhaltung liest, ist letztlich ihm überlassen. Die vier Siegel des Buddhismus werden hier verständlich und umfassend erklärt. Dass dies auf unterhaltsame Weise geschieht, macht das Buch für verschiedenste Leser interessant und empfehlenswert.

Katja Maria Weinl



Hardcover | Erschienen: 01. September 2007 | ISBN: 9783893855452 | Originaltitel: What makes you not a Buddhist | Preis: 14,90 Euro | 160 Seiten | Sprache: Deutsch

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