Media-Mania.de

 Whitechapel

Jack the Ripper ist nicht zu fassen


Cover
Gesamt +++++
Action
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Es gibt wohl kaum jemanden, der "Jack the Ripper" nicht kennt. Seit 1888, dem Jahr in dem der "Aufschlitzer" in London eine Serie von Morden beging, geistert er in den Köpfen der Menschen herum. So existieren noch heute wilde Spekulationen, wer hinter dem Serienkiller steckt. Denn obwohl "Jack the Ripper" seinen Opfern immer an öffentlich zugänglichen Plätzen die Kehle durchschnitt, konnte er nie gefasst werden. Diese, für alle unbefriedigende, Tatsache scheint sich ein Nachahmer zunutze zu machen und beginnt über hundert Jahre später, die grausame Serie erneut nachzuvollziehen.

Detective Inspector Joseph Chandler ist der neue Chef der Ostlondoner Mordkommission. Frisch von der Schulbank und mit überaus ehrgeizigen Ambitionen gesegnet, gerät er in eine Gruppe von Polizisten, deren Mitglieder weder gute Manieren schätzen, noch viel Wert auf ihr Äußeres legen. Ihnen ist die Straße lieber, als der eigene Schreibtisch und mit ihrem ehemaligen Chef Detective Sergeant Miles wurden sie von einem Mann geführt, der mit viel Intuition und Menschenkenntnis zuwerke gegangen ist. Doch plötzlich wird ihnen ein Greenhorn von der Polizeiakademie vor die Nase gesetzt, für den Disziplin, Wissen und ein respektables Aussehen Grundvoraussetzung ist, um erfolgreich ermitteln zu können. Ein Kompetenzgerangel nimmt seinen Lauf, das für den Zuschauer nicht nur recht humorvoll vonstatten geht, sondern die erste gemeinsame Ermittlung überschattet. Den Mord an einer Frau, der zunächst die Kehle durchschnitten wurde, um sie danach aufzuschlitzen. Doch sie sollte nicht die Einzige bleiben, die einem brutalen Schlächter zum Opfer fällt. Ein zweiter Mord geschieht und unmittelbar danach wird Chandler klar, dass der Ripperologe Edward Buchan Recht mit seiner Behauptung hatte, dass jemand die Morde des "Jack the Ripper" detailgetreu nachahmt. Eine Theorie, die er mit immer mehr Indizien untermauern kann. Und so glaubt er zu wissen, wo und wann der Ripper erneut zuschlagen wird. Siegessicher, dem Täter auf der Spur zu sein, postiert er seine Truppe rund um den potentiellen Tatort. Doch der Mörder ist cleverer als sie und ehe die Nacht zu Ende geht, finden sie die dritte Frauenleiche.

Am Morgen des 31. August 1888 wurde das erste Opfer des legendären "Jack the Ripper" gefunden. Genau einhundertzwanzig Jahre später, am Morgen des 31. August 2008 ist es wieder soweit. Eine Frau liegt mit den gleichen Verletzungen auf einer Straße in London. Eine Serie beginnt, die den verübten Morden des "Jack the Ripper" gleicht und wieder scheint es vollkommen aussichtslos, ihn zu stellen. Eine überaus interessante Idee, die die Autoren Ben Court und Caroline Ip in ihrem Drehbuch umsetzten und damit die Morde von "Jack the Ripper" neu aufrollten. Angelehnt an historische Fakten sind es auch diesmal fünf Morde, die London erschüttern, bevor der moderne Ripper für immer untertaucht. Doch bis es soweit ist, erlebt der Zuschauer einen eindrucksvoll inszenierten Film, der vor allem durch seine düstere Atmosphäre und hervorragend besetzte Rollen punktet. So überzeugt Penry-Jones als Detective Inspector Joseph Chandler, der als Sauberkeitsfanatiker in eine Gruppe rüder Polizisten gerät, die schon lange nicht mehr wissen, was Anstand und gesunde Lebensführung bedeutet. Als Gegenpart und genauso ungewaschen und mit schlechten Manieren gesegnet, wie das gesamte Team, brilliert Philip Davis, der den Detective Sergeant Miles äußerst glaubhaft verkörpert. Und so dauert es ziemlich lange, bis sich der neue Chef und sein Team einigermaßen verstehen und ihre Kraft nicht auf interne Zwiespältigkeit, sondern auf die Jagd nach einem brutalen Serienmörder richten. Ein Manko, das dem Ripper nur gelegen kommt und ihm enorme Vorteile verschafft. Aber nicht nur die Rangeleien innerhalb der Polizei bieten ihm die Möglichkeit an seinem Vorhaben festzuhalten, auch die via Internet gegebenen Hinweise des Ripperologen Edward Buchan tragen ihren Teil dazu bei, dass der Nachahmungstäter ungestört und detailgetreu morden kann.

Ein wirklich faszinierender Streifen, der überaus fesselt und für genug Nervenkitzel sorgt. In drei Episoden unterteilt, die jeweils 45 Minuten umfassen, wird der Zuschauer in ein modernes London geführt, das trotz Überwachungskameras und modernster Technik einem "Jack the Ripper" kaum Paroli bieten kann.

Die Bild- und Tonqualität stellt sich als gelungen dar. Kräftige Farben und gute Kontraste schaffen einen natürlichen Eindruck. Die geführten Dialoge sind jederzeit gut verständlich und eine zur Handlung passende Musik und Sounduntermalung ergänzen die erfolgversprechende Produktion.
Neben den drei Episoden findet der Zuschauer ein Making Of vor, das eine Laufzeit von 30 Minuten umfasst und einen guten Einblick in die Entstehung der Miniserie gibt.

Fazit:
Dieser Dreiteiler ist ein absoluter Geheimtipp!

Dorit Wiebke



DVD | Disc-Anzahl: 1 | EAN: 4006448757076 | Erschienen: 28. Mai 2010 | FSK: 16 | Laufzeit: 135 Minuten | Originaltitel: Whitechapel | Preis: 14,99 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch | Verfügbare Sprachen: Englisch (Dolby Digital 2.0)
Deutsch (Dolby Digital 2.0)

Werbung

Dieser Artikel könnte interessant sein:

Zu "Whitechapel" auf Amazon

Hinweis: Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Käufen.



Ähnliche Titel
FlemmingDer KriminalistArne Dahl - Vol. 1SherlockIm Schatten des Rippers