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Die orientalische Küche hält eine Fülle von Düften und Aromen bereit, die in westeuropäischen Gerichten nur selten Einzug finden. Und so lädt das Buch "Zauber der orientalischen Küche" der Edition Styria dazu ein, genau diese Welt der kulinarischen Köstlichkeiten zu erkunden und sich zu Eigen zu machen.
Gegliedert ist das Kochbuch in die Bereiche Mezze, Suppen und Eintöpfe, Salat, Gemüse, Eierspeisen, Fisch, Geflügel, Fleisch, Reis und Nudeln, Brot sowie Desserts und Getränke. Die Gerichte verwenden die typischen Zutaten des Orients wie Pistazien, Datteln, getrocknete Aprikosen, Kichererbsen, Reis oder Auberginen. An Gewürzen spielen Safran, Kardamom, Koriander, Minze, Zimt oder auch Sumach eine wichtige Rolle.
Das Buch deckt eine große Bandbreite an Gerichten ab, enthalten sind unter anderem Speisen wie "Gefülltes Hähnchen mit Früchten", "Huhn in Aprikosensauce", "Lammtopf mit Datteln", "Persischer Fischtopf" oder "Gebratene Garnelen mit Safranreis". Die große Auswahl an Mezze, die als Vorspeisen oder Beilagen gereicht werden können, bietet unter anderem Walnuss-Sesam-Bällchen, Kichererbsenbällchen oder Avocado mit Walnüssen. Aber auch exotischere Zubereitungen wie "Essig-Kirschen" oder in Olivenöl eingelegte Zitronenscheiben lassen sich finden, desweiteren verschiedene Dips wie den Granatapfel-Walnuss-Dip oder einen Dip mit Bockshornklee. Desweiteren werden im Buch allerlei Pilaw-Variationen vorgestellt, die auszuprobieren sich lohnen.
Zu jedem Kapitel gehört eine Einleitung, die interessante Informationen zu einzelnen Gerichten, deren Verbreitung oder Ursprung bereithält. Ein Vorwort gibt nähere Auskünfte über den Autor Arto Der Haroutunian sowie einige praktische Informationen. So wird beispielsweise erläutert, was das häufig in Rezepten benutzte Ghee ist und wodurch dieses ersetzt werden kann, aber auch zur Verwendung von Gewürzen und Kräutern finden sich spezielle Angaben. Die Gerichte werden jeweils mit dem eigenen, charakteristischen Namen sowie einer deutschen Übersetzung benannt.
Die Gestaltung des Buches ist sehr gefällig. So enthält es viele großformatige Fotos, welche die zubereiteten Gerichte sehr ansprechend ins Bild setzen. Etwas bedauerlich ist dabei lediglich, dass nicht alle Rezepte mit einem Foto versehen wurden. Die Rezepte selbst sind sehr übersichtlich gegliedert. Nach einigen einleitenden Worten zur Herkunft des jeweiligen Gerichts oder Serviertipps folgen die Angaben zu den benötigten Zutaten und anschließend die Zubereitungsanleitungen, die in einzelne, gut nachvollziehbare Arbeitsschritte unterteilt sind.
Die ausgewählten Speisen bieten einen guten Überblick über die Küche des Vorderen Orients und so sind auch viele Klassiker wie Bulgursalat, gefüllte Weinblätter, Kibbeh, Moussaka oder Pilaw vorhanden. Rezepte für verschiedene Brote finden sich ebenso wie für Getränke wie Minztee, Ayran oder arabischen Kaffee, lediglich bei der Auswahl der Desserts hätte etwas mehr Wert auf die zahlreichen Köstlichkeiten mit Pistazien gelegt werden können, die im Vorderen Orient so verbreitet sind und im Buch nur mit einem, sehr aufwendigen, Rezept vertreten sind.
Die meisten Rezepte sind auch in westeuropäischen Haushalten gut nachkochbar und die Zutaten lassen sich fast immer in türkischen oder asiatischen Lebensmittelläden finden, manchmal hilft auch ein Besuch im Bio-Laden weiter. Ein Rezept, das wahrscheinlich weniger oft zubereitet werden wird, dürfte allerdings der Granatapfelsirup sein, für welchen fünfzehn reife Granatäpfel benötigt werden, was in westeuropäischen Gefilden preislich gesehen dann leider doch etwas unrealistisch ist.
Insgesamt ist "Zauber der orientalischen Küche" ein reich gefülltes Kochbuch, das viele schöne Rezepte enthält und sich sowohl für die Verwendung in der eigenen Küche als auch für die kulinarische Gestaltung von Feiern mit Freunden bestens eignet.