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 ...ismen

Kunst verstehen

Autoren: Stephen Little
Übersetzer: Rita Seuß
Verlag: Knesebeck

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis


Wie war das noch? Impressionismus war die Sache mit den Tupftechniken, den hellen Farben und den Lichteffekten, aber was war noch mal Expressionismus, wer waren die Präraffaeliten und was versteht man unter Akademiekunst? Na, das kann einem ja prinzipiell jede größere Kunstgeschichte verraten, aber wie wäre es, wenn man diese Informationen in einem kleinen hübschen Büchlein im Handtaschenformat verstauen könnte.

Der englische Kunsthistoriker Stephen Little hat genau das gemacht. Mag der Titel "...ismen" noch ein bisschen kryptisch wirken, so sagt dann der Untertitel, was man erwarten kann: "Kunst verstehen".
Ob das dann auch klappt, mag eine andere Frage sein, auf jeden Fall hat Little von der Renaissance bis weit in die Postmoderne eine Unzahl von verschiedenen Kunststilrichtungen aufgenommen.

Fünf große Blöcke strukturieren das Ganze:
Renaissance
Was nicht alles zur Renaissance gehörte, Little zeigt die Profane Kunst genauso wie den Idealismus, die Vertreter der Perspektive genauso wie die des Manierismus.
Barock & Rokoko
Hier gehört die Allegorie genauso dazu wie der Caravaggismus, die Akademiekunst und der Klassizismus.
19. Jahrhundert
Ein großes Spannungsfeld zwischen der Romantik, dem Fin de Siècle und allem rund um den Impressionismus.
Moderne
Hier sind Expressionisten genauso dabei wie Kubisten, Dadaisten und Surrealisten.
Postmoderne
Ein eher schmales Feld, hier gibt es Concept Art oder Minimal Art, auch den Neoexpressionismus.

Die ersten vier Blöcke sind umfangreich, haben jeweils über zehn verschiedene Richtungen zu bieten, die Postmoderne hat nur sechs Einträge - da sie am nächsten an der Gegenwart liegt, ist sicherlich die Bestimmung und das Unterteilen in wissenschaftliche Schubladen hier auch besonders schwierig. Auf kaum mehr als 150 Seiten die gesamte Kunstgeschichte, wie macht Little das?

Zunächst gibt er mal eine kurze Einführung, das Überblickswissen, dann gibt es die Hauptvertreter und ein paar Stichworte, die in einer Ausstellung schon mal für ein bisschen Smalltalk reichen könnten. Dann folgt die eigentliche Vorstellung der Kunstrichtung, die dann auch ein bisschen in die Tiefe geht. Dazu kommen noch meistens zwei Hauptwerke der Kunstrichtung. Die sind zwar recht klein gedruckt, vermitteln aber einen ersten Eindruck und helfen bei der Unterscheidung von Kunstrichtungen. Zu diesen Werken gibt es immer auch eine Erklärung und den Ort, wo es denn hängt. Als Letztes gibt es immer noch die Information, welche besonderen Werke der Epoche und Richtung in deutschen, oder zumindest in europäischen, Museen zu sehen sind.

Wissen im Überblick ist immer wieder von Belang, auch und gerade Menschen, die sich normalerweise eher weniger mit Kunst und ihrer Geschichte beschäftigen, können mit diesem Büchlein ihre Kenntnisse erweitern, vielleicht auch einen Punkt finden, wo sie in die Welt der bildenden Kunst eintauchen können. Und vielleicht ist das Bändchen auch für die interessant, die zwar gerne Ausstellungen besuchen, aber von der Theorie noch nicht so viel wissen. Auf jeden Fall ein gut gemachtes kleines Nachschlagewerk zu einem noch vertretbaren Preis.

Holger Hennig



Softcover | Erschienen: 01. Oktober 2006 | ISBN: 3896603795 | Originaltitel: ...isms. Understanding Art | Preis: 16,95 Euro | 159 Seiten | Sprache: Deutsch

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