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Mathematik - welch ein Hasswort für viele Kinder und Erwachsene. Und nun soll man den eigenen Kindern die ersten Schritte zu einer erfolgreichen Schulkarriere ebnen? Eigene Animositäten und Schwierigkeiten ausblenden und dem Kind helfen, Spaß am Rechnen, an den Zahlen zu haben? Spaß? Unmöglich!
Doch selbst wer der Mathematik positive Seiten abgewinnen kann, sie vielleicht sogar mag oder liebt, hat ein Problem. Wie dem Nachwuchs einfach und schwierig, simpel und komplex zugleich die ersten Berührungsängste nehmen, wie sie mit Elan und Verve an erste Aufgaben heranführen?
Ein möglicher Einstieg sind die "mini-Lük-Aufgaben" des Westermann-Verlags. Aufbauend auf dem Heft "Von der Menge zur Zahl" (Rezension siehe
hier) bietet die Folge "Von der Zahl zum Rechnen" vierzehn Aufgaben, die sich mit ersten Rechenoperationen auseinander setzen. Hier werden Mengen, Zahlen und Rechenaufgaben so geschickt verknüpft, dass es dem Kind fast wie ein Spiel vorkommt.
Wie beim "miniLük-System" üblich, wird ein Lösungskasten benötigt, der auf der unteren Seite des quer auf dem Tisch liegenden Heftes nach erfolgter Übung durch einen Farbcode auf der Rückseite der Zahlenplättchen eine direkte Kontrolle durch das Kind selbst ermöglicht. Dieses sehr motivierende System funktioniert aber nur, wenn die Aufgaben genau das richtige Maß haben. Das Kind soll gefordert werden, nicht aber gefrustet. Die Mathematik und der Umgang mit Zahlen soll Spaß machen und die kognitiven Fähigkeiten kontinuierlich erweitern, nicht aber dem Kind den Eindruck vermitteln, rechnen sei etwas für Schlauköpfe und Ausnahmetalente.
Schnell wird klar das Autor Heiner Müller und Illustratorin Antje Bohnstedt dieses Maß auf das Perfekteste getroffen haben. Jede Aufgabe fordert immens, macht aber auch Spaß. Und da sie aufeinander aufbauen, sprich von leicht zu schwer, von einfach zu komplex das Kind immer stärker einbinden, motivieren sie kontinuierlich.
Nicht eine Aufgabe erweist sich als unlösbar für die Fünfjährigen, nicht eine Aufgabe ist in diesem Heft dabei, die viel zu leicht wäre oder keinen Spaß macht. Ob es die Umsetzung von Würfelpunkten in Zahlen, deren Höhe und das Vergleichen der Zahlenwerte ist, die Einordnung von Zahlen in Folgen, die Einschätzung einer Menge Gegenstände im Hinblick auf "gleich" oder "gleich viel", "weniger" oder "mehr" ist oder Bildern eine Rechenaufgabe zugeordnet werden soll - immer führt die Aufgabenstellung und die netten, deutlichen und vor allem kindgerechten Illustrationen dazu, dass das Kind mit Spaß und Eifer bei der Sache ist. Zwar sollte man nicht mehr als drei Aufgaben hintereinander angehen - zu viel des Guten kann auch demotivieren - doch der Willen des Kindes, nach der eben gelösten Aufgabe gleich die nächste zu versuchen, ist enorm und lässt darauf schließen, dass die Autoren es richtig gemacht haben. Sich freiwillig und mit Spaß mit Rechenaufgaben zu beschäftigen ist durchaus nicht alltäglich und macht bereits beim Zusehen viel Freude.
Mit "Von der Zahl zum Rechnen" hat der Westermann-Verlag ein besonders gelungenes Produkt vorgelegt. Kinder ab fünf Jahren sollten unbedingt einmal ausprobieren, wie sie selbst mit diesen Aufgaben klar kommen ehe sie in einem größeren Klassenverband gemeinsam zum Rechnen "gezwungen" werden.