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Fotografie: Beruf(ung), Kunst, Hobby, kommerzielles Instrument

Seit Joseph Nicéphore Nièpce 1826 die erste Fotografie im eigentlichen Sinne herstellte, hat sich die Fotografietechnik rasant entwickelt: Louis Jacques Mandé Daguerre verbesserte das Verfahren entscheidend, William Fox Talbot erfand das Negativ-Positiv-Verfahren, das prinzipiell auch heute noch von analogen Kameras verwendet wird. Bald kam die Farbfotografie auf, und nachdem lange Zeit lediglich Verbesserungen an der bestehenden Technik vorgenommen worden waren, revolutionierte gegen Ende des 20. Jahrhunderts die Digitaltechnik die Fotografie.
Fotografieren ist seither einfacher und billiger geworden, und Fotografien sind überall verfügbar und lassen sich über das Internet in Sekundenbruchteilen verbreiten. Mit dem Handy hat jedermann einen Fotoapparat als ständigen Begleiter. Das feierliche Gefühl, das Menschen früher während ihrer kostenintensiven Sitzungen beim Portraitfotografen empfunden haben und das sich in ihren ernsten Gesichtern und steifen Posen widerspiegelt, ist uns heute beim Fotografiertwerden fremd.
Man kann also mittlerweile überall Fotos machen, und während es früher galt, zu entscheiden, ob sich ein bestimmtes Foto angesichts der Kosten für Film und Entwicklung "lohnte", wird mittlerweile auf "Teufel komm raus" losfotografiert. Daraus resultieren eine schier unerschöpfliche Bilderflut, ein inflationäres Knipsen und Onlinestellen, Giga- und Terabytes an Pixeln, die auf in- und externen Festplatten vor sich hinschlummern.

Manchmal jedoch begegnen uns Fotos, die uns fesseln, und es kommen Fragen auf: Wie entstehen solche Bilder? Inwiefern beeinflussen sie uns, zum Beispiel in der Werbung und in den Nachrichten? Auf welche Weise sehen wir überhaupt? Was unterscheidet Knipsebildchen von guten Fotografien? Und wie lassen sich das Werk und die Arbeit großer Fotografen charakterisieren?

Dieses Special soll Antworten auf diese und ähnliche Fragen vermitteln und Denkanstöße bieten, es soll aber auch unterhalten und vor allem jenen Lesern, die Lust darauf haben, die Fotografie zu einem anspruchsvollen Hobby zu machen, einige Anregungen für den Einstieg bieten. Und da Fotograf/-in zu den Traumberufen vieler junger Menschen zählt, möchten wir auch über den Werdegang und den Alltag in der Branche informieren.
Professionelle Fotografen kommen zu Wort, ebenso jedoch Hobby- und semiprofessionelle Fotografen aus der Redaktion von Media-Mania.de sowie eine Psychologin.
Nicht zuletzt wendet sich das Special an Menschen, die Freude am Betrachten gelungener Fotos haben und sich auch für die Hintergründe interessieren, ohne die gute Fotos, wie sie uns allenthalben begegnen, nicht möglich wären.

Natürlich muss ein Fotografie-Special Fotos präsentieren. Wir haben bewusst Aufnahmen von ambitionierten Laien mit unterschiedlich langer Erfahrung und Semiprofessionellen innerhalb der Redaktion gewählt, die Ihnen, liebe Leser, vielleicht als Anregung und Ansporn dienen können, sofern Sie nicht bereits mehr Erfahrung und Talent mitbringen.
Die vorgestellten Bilder entstammen unterschiedlichen Genres. Wenn Sie das klassische Portrait und den Akt als Genres vermissen, so liegt dies an den rechtlichen Problemen, die mit diesen Bereichen der Fotografie unweigerlich verknüpft sind.

Zudem präsentieren wir einige bekannte und innovative Fotografen sowie eine Reihe von neuen Büchern rund um die Fotografie – ob Bildbände, Sachbücher oder Ratgeber -, die von unseren Rezensenten sehr positiv aufgenommen wurden.

Viel Freude und Spaß beim Lesen und Betrachten wünscht Ihnen
Regina Károlyi im Namen der Media-Mania-Redaktion

Regina Károlyi, 07.03.2010