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Der Kirchschlager-Verlag hat sich auf historische Kriminalfälle spezialisiert. In diesem Rahmen erschien nun auch ein Buch über österreichische Verbrechen.
In "Der Mädchenmörder Hugo Schenk" finden sich insgesamt fünf Kriminalfälle, welche die Zeit von 1827 bis 1926 umspannen. Zuerst wird die Geschichte des Raubmörders Severin von Jaroszynski erzählt, der 1827 sein Verbrechen beging. Es folgen Therese Braun, die ihre Tochter vergiftete, um an ihre Lebensversicherung zu kommen (1859), und Karl Kalab, der es schaffte, Abertausende von Briefen zu veruntreuen, bevor ihm 1862 das Handwerk gelegt wurde.
Der titelgebende Hugo Schenk war ein Raubmörder, der bis zu seiner Verhaftung mehrere Menschen umbrachte. 1884 wurde ihm der Prozess gemacht. Als letzte Geschichte folgt "Das unheimliche Verbrechen an Dr. Anna Stein", die erst verstümmelt und später umgebracht wurde.
Zuletzt gibt es noch einen Exkurs, nämlich die Gedichte, die Hugo Schenk in den Jahren 1875 bis 1884 geschrieben hat.
Abgeschlossen wird das Buch durch ein Literaturverzeichnis und Worterklärungen, die den teils altertümlichen, teils österreichisch geprägten Wortschatz erläutern.
Die Geschichten sind gut und spannend erzählt. Es ist zwar kein Kriminalroman, man fiebert aber doch vor allem mit den Mädchen, die mit Hugo Schenk anbandeln, mit und hofft, dass sie doch noch zur Vernunft kommen. Nur die letzte Geschichte, "Das unheimliche Verbrechen an Dr. Anna Stein", wird in einem anderen Ton, nämlich aus Sicht eines Polizisten erzählt, was ihr einen etwas fiktionalen Charakter verleiht, der nicht recht zum Rest des Buches passt.
Ergänzt werden die Geschichten durch einige Abbildungen, meist der Mörder und ihrer Opfer, seltener auch der Tatorte. Der Zeit geschuldet sind es oft Zeichnungen, aber auch einige Fotografien finden sich. Die Bildqualität ist gut, auch wenn man hier natürlich leichte Abstriche aufgrund des Alters des Quellmaterials hinnehmen muss.
Ansonsten ist das Buch in gewohnt guter Qualität, wie man es vom Kirchschlager-Verlag bereits kennt. Auch in diesem kurzen Band findet sich ein Lesebändchen.
Wer sich für historische Kriminalfälle interessiert, wird an diesem Bändchen Freude haben.