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George hat sich für den schweren Weg entschieden und nun ist es passiert. Der Wanderer, der nun keine Chance auf Wiedergutmachung hat, nimmt sich dafür den Kanonier, der seinen Eid gebrochen hat. Nachdem der Kanonier nun George und Edie schon beigestanden hat, ist den beiden klar, dass sie den Kanonier finden müssen, und zwar bevor es Mitternacht ist. Schaffen sie es nicht rechtzeitig, wird alles Leben aus ihm weichen und er wird zu einer leblosen Statue. Aber bevor sie richtig anfangen können zu suchen, kommen George seine neuen Kräfte und der schwere Weg in die Quere, außerdem wird George von Edie getrennt. Edie, nun auf sich allein gestellt, sucht den Kanonier und George. Der Einzige, von dem sie sich Hilfe verspricht, ist der Dominikaner. George stellt sich derweil seinem selbst gewählten Weg und er erweist sich seinem Namen mehr als würdig.
Mit "Der schwarze Spiegel" kehrt Autor Charlie Fletcher zurück nach London, aber nicht das London, welches jeder kennt, sondern ein geheimes London, wo Wasserspeier und Statuen zum Leben erwachen und mittendrin George und Edie. Beide sind auf ihre Art gefangen in dieser unglaublichen Welt, welche jeder normale Mensch ausblendet, um seinen Verstand zu schützen.
Charlie Fletcher legt auch in diesem Buch sehr großen Wert auf Details, jede kleine Begebenheit und jede noch so kleine Randfigur hat eine Bedeutung für das große Ganze und macht dieses Buch daher so anspruchsvoll, da jedes Wort sehr intensiv von seinem Leser aufgenommen werden muss, um das Bild in all seiner Pracht auf sich wirken lassen zu können. Dazu kommt eine wahrlich fesselnde Geschichte, die sich immer mehr steigert und durch immer neue Wendungen wirkt. Zahlreiche Szenenwechsel zwischen den vier Hauptfiguren George, Edie, dem Kanonier und dem Wanderer sowie einigen Nebenfiguren bereichern das Buch und steigern zusätzlich die Spannung. Charlie Fletcher zieht es hierbei vor, immer wieder recht kurze Abschnitte zu wählen, um auf allen Erzählebenen dabei zu sein, da vieles parallel verläuft und sich in einigen Knotenpunkten zusammenfindet.
Wie auch schon in seinem letzen Band läuft "Der schwarze Spiegel" in einem für alles offenen Ende aus und lässt einen gefesselten Leser zurück, der es wohl kaum erwarten kann, dass Charlie Fletcher die Reihe "Stoneheart" weiterführt, denn sein Buch erweist sich als ein wahres Kunstwerk.