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Acrylfarben haben ihren Durchbruch erst in der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts geschafft. Sie sind wetterbeständig, lassen sich nicht von Wasser aufweichen, trocknen sehr schnell und erhalten eine gummiartige Konsistenz. Dadurch ergeben sich ganz neue Herausforderungen für Künstler, die bisher vielleicht nur mit Aquarell- und Ölfarben gearbeitet haben. Einmal getrocknet, vermischen sich die unteren Farbschichten nicht mehr mit den oberen und lassen sich auch nicht mehr aufweichen. Doch das kann durchaus auch seine Vorteile in Bezug auf Haltbarkeit eines fertigen Gemäldes haben.
Das vorliegende Buch ist in zwei große Bereiche unterteilt. Im ersten Bereich geht es um Techniken und Möglichkeiten, im zweiten Teil werden praktische Übungen gezeigt. Vor den Bereichen gibt es ein Inhaltsverzeichnis und eine Einführung, am Ende des Buches eine Seite über Jean Dubuffet.
Im ersten Bereich wird zuerst auf die Eigenschaften des Mediums eingegangen. Danach wird das Malen mit Lasuren, mit deckenden Farben und auf farbigem Hintergrund ebenso behandelt wie der Kolorismus, das Mitziehen von Farbe, Aussparungen und alternative Malmethoden mit Acrylfarben. Darüber hinaus gibt es vier Übungen zum Thema Transparenzen, zu dem Malen mit Farblachen, dem Aufbauen mit flachen, deckenden Farben und dem Malen mit trockenem Pinsel.
Im zweiten Bereich des Buches gibt es insgesamt acht Übungen und sechs erklärende Einschübe über Effekte und Techniken. Die Schwierigkeit der Übungen nimmt dabei immer ein bisschen zu. Die Erklärungen passen zu den einzelnen Übungen und können dort angewandt werden.
Auch bei diesem Buch der Reihe muss man wieder sagen, dass die Grundaufteilung in die zwei großen Bereiche nicht konsequent ist. Die praktischen Übungen im ersten Teil irritieren, da doch der zweite Teil genau diesen Titel trägt. Überliest man die beiden großen Bereiche, sind die vorhandenen Kapitel jedoch gut angeordnet, da die meisten Dinge aufeinander aufbauen.
Die Betonung liegt hierbei jedoch auf das "vorhanden" bei den Kapiteln. Das Buch soll für Anfänger sein, die benötigten Materialien wurden allerdings gänzlich ausgespart. Gibt es zumindest noch ein Kapitel über die charakteristischen Eigenschaften des Mediums - hier hätte man wohl auch besser "der Farben" geschrieben - so werden Pinsel, Unterlagen und Hilfsmittel gar nicht erst behandelt. Das darf bei einem Anfängerbuch nicht sein.
Die Erklärungen sind durchschnittlich, aber reichlich bebildert. Folgt man den Kapiteln Schritt für Schritt und übt sich bei schwierigeren Kapiteln mit weiteren, selbst ausgedachten Aufgaben, so kann man nach zwei bis drei Monaten davon sprechen, die Acrylmalerei zu beherrschen. Mit besseren Erklärungen, die den Benutzer an die Hand nehmen und ihm das Malen mit Acrylfarben detaillierter zeigen, könnte allerdings viel Frust erspart werden.
Fazit:
Das Buch entspricht dem Durchschnitt. Ein großer Fauxpas ist, dass anscheinend vergessen wurde, die Materialien zu erwähnen, was bei einem Anfängerbuch nicht passieren darf. Die Erklärungen sind durchschnittlich, die Bilder gut. Insgesamt nicht schlecht, aber auch nichts Berauschendes.