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 Vampire zum Frühstück

Autoren: Michele Bardsley
Übersetzer: Maike Walter
Verlag: Mira Taschenbuch

Cover
Gesamt ++---
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Jessica ist eine normale Single-Mutter in einer normalen Stadt, mit zwei Kindern und den üblichen Problemen, die ein erst untreuer, dann verstorbener Mann so mit sich bringt.
Doch eines Abends beim Müll-Rausbringen ändern sich ihre Probleme: Ein großes, haariges "Ding" greift sie an und lässt sie blutend auf der Straße liegen. Als sie wieder erwacht, ist sie ein Vampir und hängt saugend am Oberschenkel eines Mannes. Dieser Mann, Patrick O?Halloran, ist ebenfalls Vampir und seiner Aussage nach ihr Seelenverwandter.
Jessica ist nicht die einzige, die in dieser Nacht verwandelt wurde. Das Ding, der von einer Seuche befallene Vampir-Bruder von Patrick, hat noch andere gebissen. Nun ist das kleine Städtchen Broken Heart auf einmal eine Vampirstadt, die vom Vampirkonsortium zu einer heilen Welt für alle Paranormalen umgestylt werden soll. Doch leider gibt es ein paar böse Vampire, die sich für was Besseres halten und die Menschheit unterdrücken wollen. Doch ihre Umwandlung zum Vampir, Angriffe und die Frage "Wie sag ich?s den Kindern?" sind nicht die einzigen Probleme Jessicas, denn der so heiß ersehnte Sex mit Patrick würde sie für hundert Jahre an ihn binden.

Was für ein Roman ? Man muss ständig lachen, denn die Dialoge und die Situationen sind äußerst witzig. Nur, trotz aller Komik sollte man auch bei einem Fantasyroman die Handlung nicht komplett ins Absurde driften lassen. Klar, Mutter wird zum Vampir, nimmt das seelenruhig auf und beginnt, sich wie eine Nymphomanin auf Entzug aufzuführen. Zufälligerweise werden auch noch alle ihre Freundinnen zu Vampiren, ebenso die Frau, die ihr den Mann ausspannte und seinen Sohn bekam. Nicht nur die eigentliche Handlung, auch die Gefühlsschwankungen der Protagonistin sind wunderbar unlogisch. Da wird aus abgrundtiefem Hass Mitleid, trotz ihres ständigen Nachdenkens kommt sie nie auf einen sinnvollen Gedanken und eines ihrer größten Probleme ist, dass Vampire keine Schokolade essen können. Wie tragisch, im Vergleich zum eigenen Tod ?

Die Idee des Ganzen könnte durchaus eine gute Geschichte hervorbringen, würde nicht alles der Komik geopfert werden. Lieber einen Leser enttäuschen als eine Pointe verpassen, scheint über weite Teile das Motto gewesen zu sein. Und im Bemühen, für alle etwas in die Geschichte einzubringen, finden sich hier irische Sagen, Werwölfe, Sorgen von Alleinerziehenden und Verlassenen, Trauer um Angehörige, ein Kampf um das Wohl der Menschheit und um einen Mann und jede Menge Softporno-Ansätze auf knapp über 300 Seiten.
Das einzig wirklich Lobenswerte an dieser ganzen Ansammlung ist das Aufgreifen einer altirischen Sage, sie ist das einzige, das etwas aus der Masse der vielen sich ähnelnden Vampirromane hervorragt und das einzige, was noch einen zweiten Stern rechtfertigen könnte. Doch auch diese gute Idee wird wieder dem Humor geopfert, denn der Urvater aller Vampire führt sich bei dieser Autorin wie ein pubertärer Junge auf.

Das Buch ist lustig, das muss man sagen. Aber man sollte, wenn man es denn unbedingt lesen will, unbedingt das Hirn ausschalten, sonst ist man am Ende sehr enttäuscht und kann auch die lustigen Dialoge nicht genießen. Für alle, die von dieser Autorin nach dem ersten Buch immer noch nicht genug haben, erscheint voraussichtlich im Januar 2009 der Folgeband "Ein Vampir zum Dinner".

Anja Thiemé



Taschenbuch | Erschienen: 1. Juli 2008 | ISBN: 9783899414899 | Originaltitel: I´m The Vampire, That´s Why | Preis: 7,95 Euro | 350 Seiten | Sprache: Deutsch

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