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Dorian Hunter will zusammen mit dem Arzt Dr. Jerome Barrett die wahnsinnig gewordene Lilian Hunter nach London überführen. Doch zuvor lernt er die geheimnisvolle Coco Zamis kennen, welche Dorian in eine Falle lockt. Coco ist eine Hexe und Mitglied der Zamis-Familie, die zu den Dämonen gehört und in Wien eine mächtige Institution ist. Bei ihnen ist auch Dorians Bruder Bruno Guozzi untergetaucht. Guozzi ist ein Untoter, ein Sauger, der Menschen das Leben aussaugt und sie als vertrocknete Hüllen zurücklässt. Doch die Zamis-Familie, inklusive Bruno, hat die Rechnung ohne Coco gemacht, die sich in Dorian verliebt hat und beschließt dem Dämonenkiller zu helfen. Doch Dorian sieht in der Hexe nur ein weiteres schwarzblütiges Wesen, das den Tod verdient. Er bringt sie in die Psychiatrie zu Lilian, während er sich bei dem Antiquitätenhändler Helnwein auf den Kampf mit der Zamis-Sippe vorbereitetÂ…
In dieser Folge nun beginnt Dorians Jagd auf seine Brüder und mit Bruno Guozzi, genial verkörpert vom Skript-Autor Marco Göllner, nimmt die Dämonenjagd ihren Anfang. Die Sensation dieses Hörspiels ist allerdings der erste Auftritt von Coco Zamis, die einfach hervorragend und äußerst erotisch von Claudia Urbschat-Mingues gespielt wird. Sie versteht es meisterhaft, die unterschiedlichen Emotionen glaubhaft darzustellen. Auch Thomas Schmuckert liefert wieder einen überzeugenden Dorian Hunter und versteht es den kompromisslosen Charakter dieser Figur authentisch wiederzugeben. Nicht minder herausragend ist der Part von Hasso Zorn als Helnwein. Michael "Lt. Commander Data" Pan spielt Dr. Jerome Barrett als leicht naiven Psychiater, der mit den mysteriösen Gestalten um Dorian Hunter schon seine Schwierigkeiten hat. Die Story ist im Gegensatz zum Roman ein wenig verschachtelter. In Träumen wird bereits auf Dorians früheres Leben als Baron Nicolas de Conde verwiesen, der im Hörspiel von David Nathan gesprochen wird. Der Hexenjäger und Henker Equinus wird von Martin Semmelrogge verkörpert. Dessen Spiel ist noch besser als seine Darbietung als Vukujev in Folge 1. Um den zyklischen Charakter der Serie zu betonen, werden bereits die Secret-Service-Agenten Trevor Sullivan und Donald Chapman vorgestellt, die erstklassig von Konrad Halver und Frank Felicetti gesprochen werden. Allerdings wirken die zwei kleinen Szenen im Kontext ein wenig störend und überflüssig. Die Musik ist stimmig und düster, an einigen Stellen leider wieder zu laut und aufdringlich. Gerade die Verführung Dorians durch Coco wurde zu ausschweifend dargestellt. Die Effekte sind dagegen von erster Güte, gerade das Ziehen des Henkersschwertes und das Abschlagen eines Kopfes wurden schaurig-schön in Szene gesetzt. Das Ende ist den Machern wieder grandios gelungen, insbesondere die Überleitung zwischen dem Schlusssatz und der genialen Titelmusik von Joachim Witt passt wie die Faust aufs Auge. Leider gibt es die Single von dem Musiker dieses Mal nicht als Bonustrack und das abschließende Gespräch zwischen Trevor Sullivan und Donald Chapman, welches als Appetizer auf die nächste Folge dienen soll, hätte besser zum Beginn der Episode 3 gepasst.
Die Titelgrafik von Mark Freier ist einfach perfekt. Der Künstler verleiht der neuen Hörspielserie einen ganz eigenen Anstrich und zeigt dem potentiellen Kunden bereits, dass es hier sehr viel düsterer zugeht als in den Hörspielen von Europa. Im Booklet selbst findet sich neben den Sprecher- und Produktionsinfos auch ein ausführliches Autorenportrait von Neal Davenport alias Kurt Luif, der die Romanvorlage schrieb.
Fazit:
Erstklassig produzierte Fortsetzung, die den Zyklencharakter der Serie betont. Die Sprecher sind hochprofessionell und die Handlung ist düster, spannend und packend zugleich. Die Musik hört sich sehr stimmungsvoll an, wenngleich sie wieder häufig zu laut eingespielt wurde.