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Edward Jenner ist ein guter Pathologe. Leider ist seine Laufbahn nach den Ereignissen des 11. Septembers etwas abgestürzt, weswegen er nicht mehr offiziell im Auftrag der New Yorker Polizei arbeitet. Allerdings gibt es einen bizarren Mordfall in der Stadt und ein Bekannter hat dafür gesorgt, dass er als privater Beobachter mit anwesend sein kann, wenn der Tatort besichtigt und die Autopsie durchgeführt wird.
Und es sieht so aus, als wäre diese Mordtat das Werk eines Profis, der damit ein bestimmtes Kunstwerk schaffen wollte. In aller Ruhe hat er eine junge Studentin kopfüber an die Zimmerwand genagelt, sie ausgepeitscht und danach seelenruhig ferngesehen. Dabei jedoch übersah er Ana, die Mitbewohnerin des Opfers, die flüchten konnte und somit der einzige Zeugin dieser grässlichen Tat ist. Aber da sie nicht viel erkennen konnte, stehen die Chancen schlecht, den Mörder zu identifizieren.
Da Ana niemand hat, der sich um sie kümmert, sorgt erst einmal Dr. Jenner, auf Bitten seines Bekannten, der unterwegs ist und deren Vormundschaft innehält, für sie und lässt sie bei sich wohnen. Dann jedoch erfährt er, dass es schon einen ähnlichen Mord ein wenig außerhalb gegeben hat. Mithilfe der scharfen Augen des privaten Pathologen stellt sich heraus, dass es der gleiche Mörder ist. Scheinbar verfolgt er einen bestimmten Plan bei seinen Morden und er hat Ana bei ihrer Flucht nachgerufen, er würde sich bald schon um sie kümmern ...
"Martyrium" ist ein Thriller, der blutig und spannend seine Geschichte vor dem Leser ausbreitet. Kurze Augenblicke erhascht man stets auf den unbekannten Mörder und seine Gedankengänge, ehe die Erzähllinie wieder mit der Hauptfigur Jenner und seinen verzweifelten Nachforschungen fortfährt. Auch wenn das Motiv der Morde nach kurzer Zeit bekannt ist, bleibt dennoch die Frage danach, welche der Spuren zu dem Mörder und welche ins Leere führen. Aus dem Grund blättert man begeistert und gefesselt weiter, um nichts zu verpassen, was eine Wendung der Geschichte herbeiführen könnte.
Man muss Jonathan Hayes wirklich zugute halten, dass er erzählen kann. Alle seine Charaktere wirken lebendig und realistisch, vor allen Dingen dadurch, dass man ihnen anmerkt, dass sie auch vor dem Beginn der Geschichte eine Existenz hatten, deren Nachwirken ohne Erklärung auch ab und an im Roman selbst auftaucht. Dadurch wirkt die Handlung sehr dicht und echt und man fühlt sich mitten hineingezogen.
Ein lesenswerter Thriller, bei dem man bis zur letzten Seite bangt, ob sich alles noch zum Guten wendet oder nicht.