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Der Unfall hätte jeden getötet, der etwas weniger Glück gehabt hätte als der kleine Tim Labin. Ein Feuer war in der Wohnung seiner Familie ausgebrochen und er sprang aus dem Fenster - doch anstatt vom Aufprall getötet zu werden, wurde ihm danach eine Gabe zu teil: Alles, was Tim erlebt, sieht oder liest, ist seitdem unvergesslich in sein Gehirn gebrannt, außer was genau vor dem Brand geschah. Mittlerweile ist Tim Wissenschaftler, Sprachgenie und Schachweltmeister mit einem weltweiten Ruf, was ihn schon oft zum Versuchskaninchen werden ließ. Nun soll sein Talent anders gefordert werden: Die Computerspezialistin JJ fordert ihn auf, für die NSA zu arbeiten. Es geht darum, einen Code zu knacken, dessen Enthüllung die ganze Welt verändern könnte. Doch nicht jeder möchte dieses Geheimnis gelöst haben, und so beginnt ein Wettlauf - entziffern zuerst Tim und JJ den Code oder wird ihnen vorher das Licht ausgeblasen?
"Der Mann, der nichts vergessen konnte" ist der neueste Thriller des Autors Ralf Isau. Aufgeteilt in Schachphasen präsentiert Ralf Isau seine Geschichte. Wie auch schon in anderen seiner Bücher werden die einzelnen Kapitel durch interessante Zitate geschmückt, die zum Thema dieses Buches passen.
Das Buch selbst ist durch seine Intrigen ebenfalls ein einziges Rätsel. Ständig tun sich neue Verknüpfungen und Verwicklungen auf, die das Buch spannend halten. Das Grundgerüst, das Ralf Isau hier verwendet, hat ihm schon viele gute Dienste erwiesen, denn wieder gilt es, einem Geheimnis auf die Spur zu kommen, um der Menschheit zu helfen. Gleichzeitig lernt man auch eine Menge, diesmal speziell über amerikanische Geschichte - und dieser Wissensfaktor ist einer der Gründe, die die Bücher dieses Autors so interessant machen.
Aber trotz allem, der Spannung, dem Wissen, dem Nervenkitzel, wirkt die Geschichte nicht ganz so gehaltvoll wie Isaus andere Bücher; manchem könnte die Handlung gar etwas platt vorkommen. Dieser Eindruck entsteht nicht zuletzt dadurch, dass der Autor, wie es schon Tradition ist, eine oder mehrere Figuren aus seinen vorhergehenden Büchern auftauchen lässt - nur dass es hier auf der letzten Seite passiert, fast als ob er es vergessen hätte und es ihm am Ende wieder eingefallen wäre, dass er sich doch treu bleiben muss.
Sicherlich kein schlechtes Werk, so kann man "Der Mann, der nicht vergessen konnte" beschreiben, aber Ralf Isau bleibt doch etwas hinter sich selbst zurück - oder mit anderen Worten: Er war schon mal besser. Nichtsdestotrotz ist es ein wissengeladenes, spannendes Buch; und Freunde von Ralf Isau werden sicherlich auch hier ihrem Lesespaß frönen können.