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Im Verlag Edition 52 ist eine neue Anthologie zum Thema "Lovecraftian Horror" erschienen, die sich an asiatischen Comics, speziell den koreanischen Manwhas, orientiert.
In der ersten Geschichte,
"Itsy Bitsy Spider", erzählen Autor Andreas Völliger und Zeichner David Füleki von der asiatischen Vogelspinne Brachypelma Maxima, die alles frisst, was sie mit ihrem lähmenden Gift überwältigen kann - auch Säuglinge. Allerdings ist nicht jedes Kleinkind so hilflos, wie es scheint ...
Es folgt
"Die Rückkehr der Hirnwürmer" von TeER. Diese Geschichte ist eine Adaption des Stoffes um die Büchse der Pandora, hier von einer alten Konservendose mit Miso-Suppe ersetzt. Als diese von einem hungrigen Mädchen geöffnet wird, entkommen die schrecklichen Hirnwürmer und erobern nahezu die ganze Welt, nur ein einziger Wald bietet Sicherheit.
Fahr Sindram, auch bekannt unter dem Pseudonym FahrLight, stellt in ihrer Geschichte fest:
"Man kann sich sein Leben nicht aussuchen!". Ihre Protagonisten sind die süße Nonie und ihr Helfer Heathcliff, beides "Hunter" in einer Fantasywelt. Doch obwohl sie es eigentlich sind, die wertvolle Schätze jagen sollen, erweisen sich die Hunter allzu oft selbst als Gejagte, wenn sie vor grässlichen Monstern davon laufen müssen ...
Zusätzlich zu den Geschichten findet man in dem Werk auch noch eine Preview zum zweiten Band und außerdem einzelne Artworks von den Zeichnern sowie von Marco Felici und David Le Cardinal.
Das Positive an diesem Band ist sicher sein Humor, der weitaus größer ist als der Horrorfaktor. Gerade die erste Geschichte hat eine morbide, aber sehr witzige Pointe und auch Fahr Sindram versucht, ein bisschen Spaß und Action in ihre Story zu bringen.
Leider haben die Geschichten nicht viel vom "Lovecraftian Horror", mal abgesehen davon, dass einem das Wort "Cthulhu" begegnet, und auch der typische Manwha-Stil wird allenfalls von Fahr Sindram gezeigt, die durch detailreiche und sehr süße Zeichnungen punktet. Die anderen Zeichner sind da deutlich von westlichen Comics geprägt, wenngleich auch sie einen sehr eigenen, markanten Stil haben, beispielsweise die surrealen und abstrakten, zu seiner Geschichte sehr gut passenden Zeichnungen von TeER. Ansonsten wird das Thema "Asien" ebenfalls nur auf die Erwähnung in Form von asiatischen Spinnen oder japanischer Suppe reduziert, hat aber keine besondere Bedeutung und wird dadurch austauschbar.
Um das Papier künstlich älter aussehen zu lassen, hat man es teilweise mit rostbraunen Flecken und Streifen versehen - leider ohne wirklich ästhetische Wirkung, denn das Hochglanzpapier sieht so keineswegs älter aus, sondern eher wie ein Fehldruck. Etwas seltsam wirkt während des Lesens auch, dass die Comics in schwarz-weiß gehalten sind, die Artworks zwischendurch aber in Farbe leuchten.
Der erste Teil der "Unheimlich asiatisch"-Reihe hat sein Thema verfehlt. Er ist weder besonders unheimlich noch wirklich asiatisch. Was die Geschichten dennoch lesenswert macht, sind interessante Ideen und der schwarze Humor, sowie die unterschiedlichen Zeichenstile, bei denen für jeden Geschmack etwas dabei ist.