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 Soul Calibur 4

Verlag: Ubisoft

Cover
Gesamt ++++-
Action
Anspruch
Bedienung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Die Helden der zwei Schwerter sind wieder unterwegs: Entweder ist es die Macht, die von Soul Edge und Soul Calibur ausgeht, oder der Wille, diese zerstörerische Macht zu vernichten, die die Kämpferinnen und Kämpfer nach Ostrheinsburg treiben. Dort gilt es, diese Waffen dem Gegner in harten Zweikämpfen zu entreißen.

Was sich eigentlich nach dem Stoff für ein nettes Fantasy-Adventure anhört, ist selbstverständlich nur das Pro-forma-Drumherum für zahllose Beat-?em-up-Kämpfe in High-Definition-Qualität, immerhin geht es um den vierten Teil der "Soul Calibur"-Reihe. Für die Xbox360 und - hier rezensiert - die PS3 wurden wieder Arenen geschaffen, auf denen sich gute und böse oder auch neutrale Helden gegenseitig mit verschiedensten Waffen vor wechselnder Kulisse verprügeln können. Wahlweise kann man im Einzelspielermodus die Hintergrundgeschichten der einzelnen Charaktere durchspielen, gegen einen zweiten Spieler antreten oder online die Klingen blitzen lassen.

Viel Neues, abgesehen vom Online-Modus, gibt es dabei nicht: Durch eine Kooperation von Namco und LucasArts kann man jetzt Darth Vader (auf der XBox360 Yoda) sowie den Jedi-Schüler aus dem Spiel "Star Wars - The force unleashed" spielen, daneben Hilde mit Speer und Kurzschwert sowie einige neue Bonuscharaktere. Interessant ist, dass der Schüler mehr drauf hat als sein berühmter Meister, der zu den schwersten Figuren im Spiel gehört. Daneben haben sich die Entwickler ein paar neue Details bei den Kämpfen ausgedacht: Erstmals kann man die Rüstung, des Gegners zerschlagen und diesen dadurch empfindlicher treffen. Mit einem "kritischen Finalschlag" kann man einen Gegner recht schnell besiegen. Und im sogenannten "Active Battle Matching" tritt man direkt gegen mehrere Gegner nacheinander an, ohne dass zwischendrin Ladezeit vergeht - umso länger lädt das Spiel vor diesen Kämpfen. Ansonsten ist das meiste beim Alten geblieben.
Wie schon im dritten Teil kann man auch im vierten seinen eigenen Charakter zusammenbasteln oder die bestehenden verändern - Pubertierende können die weiblichen Figuren bis auf den Bikini ausziehen, was hübsch anzuschauen ist, im Kampf aber aufgrund fehlender Rüstung und Fertigkeitenboni nur Nachteile bringt - und eine Unzahl an Ausrüstungsgegenständen freispielen. Wenn man sich ausführlich damit beschäftigt, sich die perfekte Figur zu schaffen, kann man darüber auch mal die Zeit vergessen, denn die Möglichkeiten sind hier sehr vielseitig. Allerdings kann man nur Aussehen und Ausrüstung individuell einstellen - wer hoffte, sich einen eigenen Kampfstil zusammenstellen zu können, muss weiterträumen. Diesen übernimmt man von einer der vorgegebenen Figuren, die auch die Entwicklungspunkte nach erfolgreichen Kämpfen einheimsen..
Was bei den Vorgängern "Waffenmeister" (SC2) oder "Chroniken des Schwertes" (SC3) hieß, ist im vierten Teil der "Schicksalsturm". Hier hat man die Möglichkeit, eine Vielzahl von Kämpfen mit steigendem Schwierigkeitsgrad und variierenden Bedingungen zu durchlaufen, indem man die unterirdischen Bereiche des Turms durchforstet oder sich bis an seine Spitze fightet. Hier kann man für bestandene Sonderaufgaben, etwa alle Gegner aus der Arena zu drängen, Ausrüstungsgegenstände freispielen. Das ist schon nach wenigen Leveln wirklich schwer und erfordert aufgemotzte Charaktere.
Auch das altbewährte Gameplay wurde nicht verändert: horizontale und vertikale Schläge, Tritte, Würfe, Kombinationen aus diesen Moves durch gleichzeitiges Drücken mehrerer Tasten, Variationen durch Ausrichtung des linken Sticks und Bewegung um den Gegner herum. Die Tastenbelegung lässt sich glücklicherweise variieren - der Block mit der X-Taste, den die Standardeinstellung vorgibt, ist doch reichlich ungewohnt. Die Figuren bewegen sich flüssig, man muss nicht exakt zum Move die Tasten drücken, sondern hat einen gewissen zeitlichen Spielraum: Das Spiel merkt sich, welche Tasten man gerade nacheinander gedrückt hat.
Button-Smashing mag bei Anfängern funktionieren, aber auf höheren Schwierigkeitsgraden und im Schicksalsturm wird man schnell eines Besseren belehrt, dann sind Kombos und Blocken angesagt. Das Handling hierfür ist allerdings nicht leicht zu erlernen und bedarf einiger Übung. Ob das Booklet hier eine gute Hilfestellung leistet, kann nicht beurteilt werden, da es im Umfang des Rezensionsexemplars nicht enthalten war. Anderenfalls heißt es learning by doing. Auch hier kann man wieder in einer Trainingsarena die charakterspezifischen Moves gegen einen Gegner ausprobieren, der sich nicht wehrt.

Jetzt könnte man sich über Kleinigkeiten zu ereifern - etwa, dass man im Zweispielermodus die gekauften Spezialwaffen nur noch dann einsetzen kann, wenn man vorher in der Charaktererstellung den entsprechenden Kämpfer bearbeitet und mit dieser Waffe ausgerüstet hat, was früher über eine einfache Waffenwahl-Funktion vor dem Kampf möglich war. Aber das mindert den Spielspaß keineswegs. Tolle Grafik, an der es nichts auszusetzen gibt, mit schönen Hintergründen, die aber leider immer noch nicht interaktiv sind, eine Vielzahl an Figuren und Ausrüstungsgegenständen und ein anspruchsvoller Einzelspieler-Modus sind die Hauptzutaten zu einem hervorragenden Spiel, das an Erfolgsrezepte aus den früheren Teilen anknüpft und als wichtigste Neuerung die Möglichkeit bietet, online gegen Spieler aus der ganzen Welt anzutreten. Wen "Tekken" und "Dead or Alive" nicht mehr reizen, weil man dort immer noch mit bloßer Faust kämpft, sollte mal dieses "Soul Calibur" ausprobieren. Für Fans der Reihe ist es sowieso Pflicht, weil das Spiel auf Altbewährtes setzt und dieses lediglich gekonnt variiert.

Stefan Knopp



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 1. August 2008 | FSK: 16 | PC | Preis: 64,95 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch | Verfügbare Sprachen: Englisch, Japanisch

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