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Der angesehene britische Bankier Alexander Holder erhält als Sicherheit für ein Darlehen das wertvolle Beryll-Diadem. Aus Angst vor einem Diebstahl bewahrt er es zu Hause auf. Dort wird er eines Nachts wach und sieht seinen eigenen Sohn mit der Krone in der Hand, an der drei Edelsteine fehlen. Arthur Holder hat Spielschulden und so steht für den enttäuschten Vater schnell fest, wer die Edelsteine entwendet haben muss. Er lässt die Polizei rufen, doch auch die finden keine Spur von den verschwundenen Diamanten. Holder engagiert Holmes und Watson. Der Detektiv ist hingegen fest von der Unschuld Arthurs überzeugt und beginnt mit seinen ErmittlungenÂ…
"Das Diadem" ist die Vertonung der Geschichte "Die Beryll-Krone" und das Skript von Ben Sachtleben hält sich nahe an der literarischen Vorlage. Wie so oft werden Holmes und Watson in ihrer Wohnung in der Baker Street 221 B von einem Klienten aufgesucht, der den Fall und seine Sichtweise zunächst den beiden Detektiven darlegt. Alexander Holder wird äußerst lebendig und glaubhaft von Eberhard Prüter gesprochen. Der Schauspieler ist unter anderem bekannt als die deutsche Synchronstimme von Thaddäus Tentakel aus der Serie Spongebob Schwammkopf, hat aber auch reale Schauspieler wie Ian McKellen, William Shatner und Lee van Cleef synchronisiert. Als Holders Sohn Arthur ist Jens Wawcrzeck zu hören, der den verschuldeten Bankierssohn hervorragend verkörpert. Diese Folge ist wirklich bis in die letzte Rolle hinein mit Spitzensprechern besetzt worden. Der recht kleine Part des Aristokraten wird von Lutz Riedel gesprochen, der die Blasiertheit des Adligen perfekt getroffen hat. Als Burnwell ist Klaus Dieter-Klebsch zu hören, während Holders Nichte Mary von Daniela Hoffmann gespielt wird. Nicht vergessen werden dürfen natürlich die Hauptdarsteller Christian Rode als Sherlock Holmes und Peter Groeger als Dr. John Watson. Die beiden versierten Mimen sind wieder in Topform und liefern eine wunderbare Zweimann-Show ab. "Das Diadem" ist der beste Beweis dafür, wie man mit wenigen hochkarätigen Sprechern eine erstklassige Episode von mehr als siebzig Minuten Spielzeit produzieren kann. Hinzu kommt eine klangvolle, nicht zu aufdringliche Musik und äußerst realistische Hintergrundgeräusche, die den Hörer sofort in das viktorianische London um 1900 entführen. Als kleines Schmankerl präsentiert Maritim den Fans einen Bonustrack mit diversen Outtakes, die ganz amüsant sind.
Die Titelgrafik von Simon Römer zeigt das Beryll-Diadem kurz vor seiner Beschädigung. Eine einfach gehaltene Illustration, die nicht sonderlich aufregend ist. Der äußere Eindruck verspricht, was der Inhalt bestätigt: solide, kurzweilige und spannende Krimi-Unterhaltung.
Fazit:
Sieben professionelle Sprecher teilen sich 71 Minuten Spielzeit und unterhalten den Hörer mit solider Krimi-Kost. Ein kurzweiliges Sherlock-Holmes-Abenteuer, in welchem der Meisterdetektiv abermals seine deduktiven Fähigkeiten demonstrieren darf.