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Jean-Baptiste Poulain, genannt der Marquis von Anaon, kommt in eine abgelegene französische Ortschaft um die hier geschehenen Morde an jungen Frauen zu untersuchen. Einmal mehr stößt er auf Angst und Ablehnung. Die Dorfbewohner verdächtigen die Zigeuner, die unweit des Ortes lagern. Poulain stattet dem fahrenden Volk einen Besuch ab und gerät dadurch selbst ins Visier des dämonischen Mörders. Finstere Drohungen und unheilvolle Prophezeiungen sollen Poulain einschüchtern, der alle Warnungen in den Wind schlägt …
Im zweiten Band wird der Charakter des jungen Poulain schon weitaus abgeklärter und gefestigter dargestellt. Unheimliche, bizarre Morde rufen den Marquis von Anaon auf den Plan, der sogleich mit den Ermittlungen beginnt. Und wieder überzeugen Vehlmann und Bonhomme mit düsteren Zeichnungen, voller Atmosphäre und ausgefeilten Texten und Dialogen. Die Macher zeigen eindrucksvoll, dass Comics keineswegs nur was für Kinder sind. Die Handlung ist stellenweise recht brutal und unheilvoll, trotzdem werden Grausamkeiten nicht in allen Details dargestellt. Action gibt es indes nur relativ wenig und die Geschichten um den sagenumwobenen Marquis von Anaon sind eher was für den verregneten Herbstabend. Das Comic-Album ist ein historischer Thriller voller Atmosphäre, bei dem Bilder und Sprache perfekt harmonieren. Durch die Übersetzung von Martin Surmann verliert die Story nichts von ihrer Faszination.
Dank der großformatigen Seiten wirken die Zeichnungen sehr beeindruckend. Man kann der Geschichte gut folgen, da die Bilder in ordentlichen Reihen neben- und untereinander angeordnet wurden, ohne dass sich die Szenen überschneiden.
Fazit:
Ein stimmungsvolles Abenteuer im Stil von "Der Pakt der Wölfe". Fabien und Bonhomme setzen indes mehr auf subtile Spannung und Atmosphäre als auf Action und Gewalt. Trotzdem ist dieser Comic nicht für Kinder geeignet.