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Ein wesentlicher Teil des Banksy-Mythos ist sicherlich der Anonymität zu verdanken. In Zeiten, in denen es erstrebenswert zu sein scheint, berühmt zu sein, ist die vorgezogene Anonymität bei gleichzeitigem Erfolg ein recht wirksames Mittel, Faszination auszuüben. Ob nun beabsichtigte PR-Strategie oder nicht, der Graffitikünstler Banksy ist in aller Munde, wenngleich ihn die interessierte Öffentlichkeit noch nicht zu Gesicht bekommen hat. Bekannt ist, dass seine Graffitis erstmals im englischen Bristol auftauchten. Steve Wrigth versucht in "Banksy’s Bristol Home Sweet Home" dem Phänomen "Banksy" nachzuspüren.
Bristol kann seit den frühen 1980er Jahren eine recht lebendige Graffiti- und Hip-Hop-Szene vorweisen. So beschränkt sich das Buch nicht auf Arbeiten Banksys aus Bristol, sondern setzt ihn in Beziehung zu der etablierten und bunten Szene dort, zu anderen Künstlern wie 3D, der später die Band Massive Attack gründete, Inkie oder Nick Walker. Es kommen eine Menge Leute zu Wort, die mehr oder weniger zur Streetart-Szene Bristols, zu Banksys Arbeit oder zu seiner Person zu sagen haben. Auch Banksy selbst kommt zu Wort. So ist das Buch recht textlastig geworden, mit einem nicht immer leicht zu durchschauenden Stimmengewirr. Die Meinungen über Banksy gehen natürlich auseinander und nicht jeder scheint ihm wohlgesonnen. Die gezeigten Graffitis sind zum Teil bisher unveröffentlicht. Trotz Textfälle kommen die Bilder nicht zu kurz, sind hin und wieder ganzseitig und durchgängig von hervorragender Qualität.
Für hartgesottene Fans ist dieses Buch natürlich ein Muss, für Interessierte lediglich ein Kann, die sollten, wenn noch unbekannt, lieber auf Banksys
"Wall and Piece" zurückgreifen. Wright versucht in seinem Buch Banksys Ursprüngen nachzuspüren, was immer interessant anzusehen, aber nicht immer interessant zu lesen ist. Leser, die am Text interessiert sind, sollten keine herausragenden, aber solide Englischkenntnisse mitbringen.