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Eine riesige, fleischfressende Bestie terrorisiert die kleineren Dörfer und Siedlungen in den französischen Bergen. Der Hauptmann der Soldatenkompanie, welche der König zur Jagd abgestellt hat, nimmt Jean-Baptiste Poulain, den Marquis von Anaon, mit auf die Reise. Jean-Baptiste ist der Cousin des Hauptmanns und nimmt die Herausforderung nur allzu gern an, nicht ahnend, dass er bald dem grauenhaftesten Ungeheuer gegenüber stehen wird, dem er jemals begegnet ist …
Jean-Baptiste Poulain auf Monsterjagd! Während die Bauern an einen Werwolf glauben, ist der Marquis von Anaon überzeugt davon, auch für dieses Phänomen eine wissenschaftliche und logische Erklärung zu finden. Das ist nur einer der Reize, den diese liebevoll aufgemachte Comic-Serie zu bieten hat. Die Atmosphäre des historischen Frankreichs kommt durch die Bilder von Matthieu Bonhomme noch weitaus besser zur Geltung. Die Farben sind meist recht dunkel und bedrohlich gehalten, so dass der Leser automatisch in die richtige Stimmung für dieses Abenteuer gebracht wird. Fabien Vehlmann versah die Zeichnungen mit authentischen und fesselnden Texten, die den richtigen Zeitgeist widerspiegeln. Gerade der raue Umgangston unter den Soldaten wurde perfekt getroffen. Ein weiterer Pluspunkt ist die Entwicklung des Charakters von Poulain, der immer vielschichtiger wird. Erneut kommt die Familie des Marquis’ zur Sprache und mit dem Hauptmann der Soldaten hat sogar ein Mitglied derselben einen wichtigen Auftritt als zweite Hauptrolle dieser packenden Comicerzählung. Darüber hinaus wird auch das letzte Abenteuer,
"Das Geisterschiff", erwähnt und Jean-Baptiste gesteht, dass er noch lange nicht über die Ereignisse hinweg gekommen ist. Ein Umstand, der nicht nur den Realitätsbezug stützt, sondern auch der Serienkontinuität zuträglich ist. Leider kommt die titelgebende Bestie selbst nur am Ende wirklich zum Zuge und bleibt selbst dann größtenteils nur als, wenn auch sehr bedrohlicher, Schatten sichtbar.
Das Titelbild wirkt zwar sehr dramatisch und verwegen, ist aber durch die helle Winterlandschaft und die grauen Felsen des Gebirges sehr blass ausgefallen. Auch hier ist das große Seitenformat ideal, um die wunderschönen Zeichnungen Bonhommes richtig zu würdigen.
Fazit:
Auch in diesem Comic haben die Künstler Vehlmann und Bonhomme ihrer ganzen Kreativität freien Lauf gelassen. Ein fesselnde Monsterhatz mit einigen sehr bedrohlichen Momenten. Die Bestie selbst ist leider nur am Schluss zu sehen, und dann auch nur als riesiger Schatten. Dennoch ein absolut empfehlenswerter Comic, für alle jene, die bereits "Pakt der Wölfe" gut fanden.