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In dem Buch werden die einzelnen Vorschriften des Strafgesetzbuches (StGB) erläutert.
Das von Otto Schwarz begründete und von Dreher und Tröndle fortgeführte Werk wird nun seit der 49. Auflage vom Richter am Bundesgerichtshof Dr. Thomas Fischer bearbeitet. Es ist nunmehr in der 55. Auflage erschienen. In das Werk wurden die zahlreichen Gesetzesänderungen eingearbeitet, wie zum Beispiel die Einführung des Tatbestandes der Nachstellung (Stalking), die Änderungen durch das 41. StrÄndG zur Bekämpfung der Computerkriminalität, die Reform der Führungsaufsicht und die Änderung der Vorschriften über die nachträgliche Sicherungsverwahrung. Daneben hat der Autor in gewohnter Gründlichkeit die aktuelle Literatur und mehr als 630 neue höchst- und obergerichtliche Entscheidungen in die Kommentierung eingearbeitet und so die Ausführungen auf den neuen Stand gebracht. Des Weiteren hat der Autor die Zeit gefunden, die Kommentierung einiger Normen neu zu fassen. Dabei ist besonders die Kommentierung des § 13 StGB (Begehen durch Unterlassen) gelungen.
Das Werk von Fischer dürfte der wohl am häufigsten auf den Schreibtischen von Strafjuristen zu findende Kommentar zum StGB sein. Da es gerade in der Strafjustiz häufig sehr schnell gehen muss - so fällt beispielsweise ein Richter am Amtsgericht regelmäßig sein Urteil wenige Minuten nach Ende der Hauptverhandlung - braucht der Praktiker Hilfsmittel, die ihm in kurzer Zeit die für eine "richtige" Entscheidung notwendigen Informationen bereithalten. Der Fischer ist so etwas wie der Spickzettel des Strafjuristen für das StGB. Die Erläuterungen sind übersichtlich gegliedert, prägnant, kurz aber dennoch präzise. Bei der Kommentierung orientiert sich der Autor bewusst an der für die Strafjustiz besonders wichtigen höchst- und obergerichtlichen Rechtsprechung, jedoch nicht ohne zumindest kurz auf wissenschaftliche Streitstände in der Literatur hinzuweisen. Eine besondere Stärke des Werkes sind die vielen Fundstellen, die der Autor anbietet. Hierdurch wird eine vertiefte Auseinandersetzung bei speziellen Fällen erleichtert.
Das Werk richtet sich hauptsächlich an Richter, Staatsanwälte und Verteidiger.
Durch die verständliche Sprache ist es aber auch für alle anderen geeignet, die sich mit Fragen aus dem strafrechtlichen Bereich zu beschäftigen haben.
Zwar ist der Fischer kein klassischer Studienkommentar. Er kann aber durch die Prägnanz und die Beschränkung auf das Wesentliche Studierenden in der Examensvorbereitung und besonders Referendaren eine wertvolle Hilfe bei der Vorbereitung auf die Examen sein.