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 Olympia

Schätze der neuzeitlichen Spiele

Übersetzer: Josef Irsch
Verlag: Ars Edition

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis


Die offizielle Publikation des Olympischen Museums in Lausanne schockt zunächst mit einem exorbitant hohen Preis. Für ein vierundsechzigseitiges Buch soll man fast sechzig Euro hinblättern?
Nimmt man das Buch aus dem sehr festen Schmuckschuber und öffnet es, sieht man den ersten Grund für diesen Preis. Eine DVD ist in einem Pappumschlag innen auf dem Einbandkarton eingelegt, die in zwölf kurzen Filmen absolute Highlights der vergangenen Olympischen Spiele beinhaltet. Hier kann man die erste Stunde verweilen und noch einmal oder erstmals miterleben, wie Bob Beamon in Mexiko City 8,90 Meter springt und die Kampfrichter lange kaum glauben können, was sie da gemessen haben. Oder den legendären Jesse Owens dabei beobachten, wie er das 100-Meter-Finale der Spiele 1936 in Berlin gewinnt.
Dann öffnet man den Bildband und schreckt fast zurück vor der Leistung der Layouter und Macher. Da gibt ein französischsprachiges Faksimile des Protokolls von 1894 über die entscheidende Abstimmung zur Wiedereinführung der Olympischen Spiele, ein Tagebuch von John Boland, einem Teilnehmer der Spiele von 1896, Plakate von vielen Olympiaden, Eintrittskarten, Poster, ein Pappmodell eines Hauses des Olympischen Dorfes (siehe Bild), eine Speisekarte für das olympische Diner von Stockholm 1912 oder den mit Schreibmaschine geschriebenen vorläufigen Bericht der Ereignisse des 5. Septembers 1972, als arabische Terroristen jüdische Sportler als Geiseln nahmen.
Diese fünfundzwanzig Beilagen sind in Pergamintaschen oder in Einlegetaschen der Pappseiten untergebracht und zeigen beispielhaft, wie vielseitig die Dokumente sind, die in Lausanne ausgestellt werden.

Doch auch das eigentliche Olympia-Buch weiß zu gefallen. Jeder Olympiade ist eine Doppelseite gewidmet. Neben dem kurzen informativen Text, der eine Besonderheit der jeweiligen Spiele herausstellt, sind es die Bilder herausragender Athleten, die den Blick des Betrachters gefangen nehmen. Ob James Connolly, Ray Ewry, Dorando Pietri, Jim Thorpe, Paavo Nurmi, Johnny Weissmuller, Eddie Tolan, Babe Didrikson, Jesse Owens, Emil Zátopek, Dawn Fraser, Abebe Bikila, Bob Beamon, Mark Spitz, Olga Korbut, Steve Owett, Sebastian Coe, Carl Lewis, Matt Biondi, Michael Johnson oder Haile Gebreselassie - fasziniert folgt man diesem Parforceritt durch mehr als ein Jahrhundert olympischer Sportgeschichte.

Die Übersetzung einiger der Faksimiles am Ende des Buches rundet das Bild eines sehr teuren, aber auch äußerst gelungenen lexikalischen Schatzes ab. Hier wird der olympische Gedanke auf das beste dokumentiert und auch dunkle Stunden wie der Terrorakt 1972 in München werden nicht ausgespart.

Wem dieser Prachtband nicht genügt, kann nur noch nach Lausanne fahren und sich im Museum umsehen.

Stefan Erlemann



Hardcover, | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 1. Mai 2008 | ISBN: 9783760733883 | Laufzeit: 77 Minuten | Originaltitel: The Treasures of the Olympic Games | Preis: 58 Euro | 64 Seiten | Sprache: Deutsch | Verfügbare Sprachen: Deutsch

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