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 Finns Land

Autoren: Heinz Janisch
Illustratoren: Linda Wolfsgruber
Verlag: Hanser Verlag

Cover
Gesamt +----
Anspruch
Aufmachung
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Finn ist unzufrieden. Nichts scheint ihm mehr zu gefallen, nichts gut genug zu sein. Ja, wenn er in Finnland wäre. Dann wäre alles gut. In Finnland ist es immer warm, keiner friert, alle sind gut gelaunt, es liegt Schnee, die Häuser sind auf lange Leitern gebaut, um hinauf zu klettern, und mit langen Rutschen versehen, um wieder nach unten zu gelangen. Die Bären sind freundlich, alles macht Spaß, nichts Verdruss.
Seit Finn Finnland im Atlas gefunden hat, träumt er von diesem, seinem Land. Seit er Finnland kennt - dafür muss er nicht da gewesen sein - spricht er nur noch davon, wie es dort ist, sein muss, sein wird, wenn er dort ist. Niemand will mehr davon hören, doch das stört Finn überhaupt nicht.

Der kurze, simple Text von Heinz Janisch beinhaltet immerhin einen Wortwitz. Finn und Finnland. Ganz am Ende sogar noch einen zweiten. Eng und England. Toll. Das war es aber auch schon. Wer pointierte, ausgefeilte Zeilen erwartet, vielleicht den Autor aus zahlreichen Veröffentlichungen kennen gelernt hat, wird bitter enttäuscht. Finns Land" ist fade, ohne Pepp, Überraschungen oder gar Feinheiten. Finden Erwachsene das schon traurig bis albern, zögern Kinder nicht, ein viel deutlicheres Urteil zu fällen: Pure Langeweile.

In dieser Ausgabe des Hanser-Verlags wird der allzu leichte Text konterkariert von Bildern Linda Wolfsgrubers. Leider geraten diese Illustrationen zu einem kleinen Desaster. Die kleinen Betrachter finden sie hässlich, die Größeren uninspiriert. Vor allem aber passen sie weder zum Text, noch können sie dessen erkennbare Schwächen ausgleichen. Finn gerät überhaupt nicht, kann keine Sympathien auf sich ziehen, die Häuser, Landschaften, Tiere und Objekte, in einer Kollagentechnik und mit Bunt- wie Zeichenstiften gestaltet, könnten auch aus Kinderhand stammen.

Nein, Finns Land" mag niemand. Kinder wenden sich ab, Erwachsene zögern höflich, kommen aber ebenfalls schnell auf den Gedanken, dieses Buch nie wieder in die Hand zu nehmen. Die seltsame Mischung aus Bildern, die niemandem gefallen und einem Text, der keinen mitreißt, ist misslungen. Daran überrascht nur, dass sowohl der Autor als auch die Illustratorin ansonsten für höchste Qualität stehen - aber jeder hat ja mal einen schlechten Tag.

Stefan Erlemann



Hardcover | Erschienen: 1. September 2008 | ISBN: 9783446230927 | Preis: 12,90 Euro | 32 Seiten | Sprache: Deutsch

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