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 Kochkurs

Was wollen wir heute Kochen?

Verlag: Nintendo

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"Was wollen wir heute kochen?" - die Frage versucht nun Nintendo mit dem Kochkurs für den Nintendo DS zu beantworten. Dass der Nintendo DS sich nicht nur zum Spielen, sondern auch zum Lernen eignet, hat die kleine Konsole bereits bewiesen. Benötigt man also in Zukunft keine Kochbücher mehr und kann sich voll und ganz auf die sprachgesteuerte Kochhilfe verlassen?

Startet man die Software - als Spiel kann man es wohl kaum bezeichnen -, so öffnet sich ein buntes Menü mit vier Möglichkeiten. Im Kochlexikon findet man eine Vielzahl von Hinweisen zu Zutaten, alternativen Zutaten, Utensilien und Techniken. Diese Informationen liegen teils in Text-, teils in Videoform vor. Außerdem kann man sich seine Einkaufsliste anzeigen lassen oder die Einstellungen verändern.

Den Hauptteil der Software bietet der Kochkurs. Hierbei kann man sich knapp 250 Rezepte nach Land, Titel, Zutaten und anderen Vorgaben anzeigen lassen. Bei den einzelnen Gerichten kann man sich zuerst eine Übersicht anzeigen lassen, Notizen hinterlegen, das jeweilige Gericht zu seinem Lieblingsessen küren und sich die einzelnen Arbeitsschritte in der Übersicht anschauen. Bei der Zutatenliste hat man die Möglichkeit einzustellen, für wie viele Personen man das Gericht kochen möchte. Dabei sind meist ein bis sechs Personen möglich.
Hat man die Zutaten nun schon eingekauft, kann es losgehen. Während des Kochens wird man mittels Sprachausgabe angeleitet, die einzelnen Schritte auszuführen. Mittels Sprachsteuerung kann man dann zum nächsten Schritt springen, sich den aktuellen Schritt nochmals ausgeben lassen oder zurückgehen.

Die meisten Rezepte stammen aus dem asiatischen Raum, was nicht weiter verwunderlich ist, da die Software aus Japan stammt. Im europäischen Raum findet man in erster Linie klassische Gerichte, die jedem Hobbykoch ohne Rezept von der Hand gehen sollten. 250 Rezepte hören sich viel an, doch da die Gerichte aus der ganzen Welt stammen, handelt es sich in erster Linie um einfach zuzubereitende Klassiker. Für Kochanfänger bildet die Software somit eine solide Grundbasis - für alle, die etwas mehr Erfahrung in der Küche haben, ist es schnell langweilig, sich mit der Software zu befassen.

Ein Vorteil der Software besteht darin, dass man kein Buch dreckig macht, sondern die Software via Sprachsteuerung lenkt und der Nintendo DS dazu noch weniger Platz in der Küche beansprucht als ein Kochbuch. Außerdem erlaubt die Software es, individuell Hilfe zu leisten. Bei der Zubereitung wird beispielsweise zuerst gesagt, man solle eine Chili entkernen. Mit "Weiter" gelangt man zum nächsten Arbeitsschritt, weiß man allerdings nicht, wie man eine Chili entkernt, kann man sich mit "Mehr Infos" eine Anleitung dazu anzeigen lassen. Die dann angezeigten Anleitungen können als Text oder Video vorliegen. Die Texte sind immer mit einem Bild versehen.

Die Hilfevideos sind sehr kurz und ohne Erklärung, einzig das Messer auf dem Schneidebrett oder ähnliche Geräusche vernimmt man gedämpft. Dies mag daran liegen, dass es sich bei den Videos um Aufnahmen aus Japan handelt, doch hätte dies bei der Übersetzung und Anpassung ins Deutsche durchaus geändert werden können. Weiterhin störend ist die Hintergrundmusik, die sich anhört wie asiatische Fahrstuhlmusik. Bei der Spracheingabe stößt man schnell an die technischen Grenzen des Nintendo DS. Aus programmiertechnischer Sicht muss man den Hut vor dem Ziehen, was die Software leistet, aus Benutzersicht muss man allerdings zugeben, dass es schnell nervig wird, dass der Koch ständig nachfragt und die Befehle fast nie richtig versteht. Das Reden mit Familie oder Freunden während der Zubereitung ist nicht möglich, möchte man doch vermeiden, dass das Programm total überfordert ist und nur noch Unsinn produziert, da die Algorithmik einen Gesprächsfetzen falsch deutet oder die Software ständig nachfragt, weil etwas nicht verstanden wurde. Hierbei treten allerdings die Merkmale auf, die für Spracheingabe typisch sind, egal welche Soft- und Hardware.

Es gibt zwei Dinge, mit denen diese Software verglichen werden sollte. Das eine sind die Erwartungen, die man an ein Kochbuch hat, das andere sind Softwarelösungen auf dem PC. Für ein Kochbuch bietet die Software ein zu breites Spektrum, behandelt aber kein Themengebiet wirklich eingehend. Für eine Softwarelösung wären 250 Rezepte definitiv zu wenig. Technisch gesehen hätte man über die nicht vorhandene WiFi-Verbindung beispielsweise sich die Einkaufsliste via E-Mail schicken lassen können oder - was noch viel wichtiger ist - weitere Rezepte laden oder sogar selbst schreiben. Das fehlt hier vollständig. Der Kochkurs ist eine Mischung aus beiden, kann aber keinem so recht das Wasser reichen. Für Anfänger okay, aber leider auch nicht mehr.

Vera Schott



| Erschienen: 1. Juni 2008 | NDS | Preis: 29,95 Euro

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