Gesamt |
|
Action | |
Anspruch | |
Aufmachung | |
Bildqualität | |
Extras | |
Gefühl | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Ton | |
Vor einiger Zeit tauchte auf der Erde eine riesige Glocke aus dem All auf. Niemand wusste, woher genau sie kam oder welchem Zweck sie diente. Alle Angriffe auf das Objekt schlugen fehl, da die Glocke jedoch ganz friedlich war, solange man sich ihr nicht näherte, hatte man sich bald an sie gewöhnt und nicht mehr versucht sie zu bekämpfen. Ebenso haben sich die Menschen an die "Eyeballs" gewöhnt, die der Glocke entstammen und die anscheinend Menschen observieren. Doch es gibt noch einige verkannte Helden, die der Glocke nicht trauen und sie vernichten wollen: die jungen Magier der Kitanohashi Highschool.
Angeführt wird der Magie-Club der Highschool von dem talentierten Takakura, der die junge Sae Sawaguchi unter seine Fittiche genommen hat. Diese ist extrem tollpatschig und scheint als Magierin eigentlich ungeeignet, aber sie gibt sich die größte Mühe und hat ein gutes Herz. Doch immer, wenn die Gefahr am größten ist, wenn die Nachwuchsmagier gegen die Kampfmaschinen der Glocke kämpfen, passiert etwas Seltsames: In Sae erwachen ungeahnte magische Kräfte, die sie allerdings nicht bewusst steuern kann ...
Betrachtet man das Cover der DVD, ohne zuvor die Inhaltsbeschreibung gelesen zu haben, denkt man sofort an eine quietschbunte, typisch japanische Magical-Girl-Serie, die vor allem auf sehr junge Anime-Fans ausgerichtet ist. Diesen Eindruck muss man schnell relativieren - quietschbunt ist die Serie zwar wirklich, aber in das Magical-Girl-Genre kann man sie nicht einordnen, dafür birgt sie zu viele Science-Fiction-Elemente, die typischen Verwandlungen und das Doppelleben der Figuren fehlen dagegen.
Die Zielgrupe ist eher eine pubertäre, was man besonders an dem manchmal recht plumpen Humor erkennt, der sich allzu oft um große Brüste und nackte Haut dreht - und die darauf ausgerichteten perversen Tagträume Takakuras. Jugendfrei bleibt die Serie aber immer, richtig niveaulos wird es nie.
Nicht alle Witze sind sexuell konnotiert, es gibt auch einige wirklich amüsante Stellen, die sich durch herrliche Situationskomik auszeichnen, und natürlich gibt es auch wieder die in vielen Animes typischen, überspitzten Entgleisungen der Mimik der Charaktere.
Der Anime deckt eine breite Palette an Charakteren ab: die gutmütige, ungeschickte Sae, ihre Freundin Nanaka, die eher rational ist und stets versucht, Sae von Dummheiten abzubringen, der etwas "tuntige" Aburatsubo oder auch Akane, der hübsche und magisch hochbegabte Vamp. Diese liebenswerten Charaktere sind es, die die Geschichte tragen, denn die Handlung vermag in den ersten drei Folgen noch nicht zu fesseln, geht sie doch nicht sehr weit über das Bewältigen der Schwierigkeit des Tages - die immer von der Glocke ausgeht - hinaus. Spannend daran ist nur, dass man endlich wissen möchte, was die Glocke ist, was sie will.
Dem verspielten Charakterdesign merkt man das Alter der Serie an und auch den Verantwortlichen kann man daran vielleicht erkennen: Ikuko Ito war unter anderem schon für "Sailor Moon" zuständig. Dies bleibt jedoch nicht der einzige namhafte Mitarbeiter, an "Maho Tsukai Tai" haben viele altbekannte Anime-Größen mitgewirkt. Auch bei den Sprechern - den deutschen wie den japanischen - finden sich bekannte Stimmen wieder. In der deutschen Synchronisation ist dies beispielsweise Daniel Strauch als Takakura, der schon Monkey D. Ruffy aus "One Piece" seine Stimme geliehen hat. Alles in allem machen die meisten Sprecher ihre Sache gut, besonders die androgyne Stimme Aburatsubos vermag zu überzeugen und zu unterhalten. Dagegen wirken manch andere Stimmen ein bisschen unmotiviert. Aber immerhin kann der Zuschauer zwischen der deutschen und der japanischen Tonspur mit oder ohne Untertitel wählen.
Die Bildqualität ist an sich gelungen, wenn man aber ganz genau hinschaut, fallen ab und an ein rauschendes Bild und flimmernde Kanten auf. Ansonsten ist das Bild aber scharf und die Kontraste kommen meist optimal zur Geltung. Die Ausstattung der DVD ist eher bescheiden: Es gibt lediglich Werbehinweise und ein paar Trailer.
"Maho Tsukai Tai" ist eine nette Anime-Serie, die rasante Action mit zarten Gefühlen und Magie mit Technik verbindet. Durchgehend humorvoll erzählt können die ersten drei Folgen zwar überzeugen, bieten aber noch viel Luft nach oben. Positiv hervorheben muss man das fröhliche japanische Opening der Serie, das perfekt auf diese einstimmt, und das eher ruhige, melancholische Ending.