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Dem jungen Mädchen Yuya ist ganz schön mulmig zumute, als sie sich auf ihren ersten Tag auf dem Kiichigo-Internat vorbereitet. Und tatsächlich trügt sie ihr Bauchgefühl nicht, denn es warten schon mehrere unangenehme Überraschung auf sie. Die erste davon ist, dass das Internat eine gemischte Schule ist - Jungen und Mädchen wohnen direkt nebeneinander. Die zweite böse Überraschung sind ihre Mitschüler, die sich alle irgendwie seltsam benehmen. Ob das nun der unfreundliche Nagisa ist, der sich ständig prügelt, oder die abgedrehte Emika, die völlig ungeniert Yuyas Busen untersucht. Nur der gut aussehende und freundliche Azusa scheint Yuya ganz normal - wäre da nicht die an ihm hängende, bösartige Internatskatze Michelle la France.
Nach ihrem ersten Tag ist Yuya verzweifelt, sie ist mit in den anderen in Streit geraten und fühlt sich im Internat nicht wohl. Als Nagisa ihr dann sagt, sie solle doch wieder abhauen, macht sie sich auf den Weg zum Bahnhof. Azusa jedoch hält sie auf und spendet ihr Trost. Yuya nimmt sich vor, einen neuen Versuch zu starten. Von nun an laufen die Dinge zwar besser und sie gewöhnt sich auch recht gut ein, aber schon bald bemerkt das Mädchen, dass etwas mit der Schule nicht stimmt. Schüler von anderen Internaten schauen auf sie herab und machen ständig gehässige Bemerkungen, gegen die sich Yuyas Kameraden aber nie verteidigen. Und natürlich ist das nicht das Einzige, was sie verwirrt. Auch Azusa, der ihr Herz schneller schlagen lässt, und Nagisa, der ihr das Leben schwer macht, wo er nur kann, bringen eine Menge Chaos in das Leben des Mädchens.
"Love Berrish" ist ein weiterer Manga, der in Japan zuerst im Ribon-Magazin erschienen ist, bevor er nach Deutschland kam. Das Ribon-Magazin ist die wohl bekannteste und beliebteste Shojo-Manga-Anthologie Japans; die Serien, die dort erscheinen, zeichnen sich vor allem durch eines aus: sie sind nahezu karieserregend süß. Neben bekannten Künstlerinnen wie Arina Tanemura und Yoko Maki, die hierzulande bereits viele Fans haben, erobert nun auch Nana Haruta das Herz der Shojo-Manga-Fans.
Dieser Manga ist eine locker-leichte, beschwingte Highschool-Love-Geschichte, die sich aber weniger mit dem Internatsalltag als mit dem Gefühlsleben der Charaktere beschäftigt. Hier findet man die typischen Konstellationen: Die süße Heldin, ein kluges, offenes und liebenswürdiges Mädchen, zwei smarte Jungs, die einen völlig gegensätzlichen Charakter haben und ihre Gefühle auf unterschiedliche Art und Weise ausdrücken, und natürlich hat die Heldin auch eine Rivalin - diese ist aber kein durchtriebenes Biest, wie man es sonst allzu oft vorfindet, sondern ein bescheidenes, wunderschönes, manchmal rätselhaftes Mädchen. Viel Neues bietet weder die Figurenkonstellation noch der Plot, trotzdem macht es Spaß, von Yuya und ihren Freunden zu lesen, denn die Geschichte wird mit viel Witz und Gefühl erzählt.
Das Artwork ist zwar auch nicht sonderlich individuell, sondern erinnert stark an diverse andere Mangaka, aber hübsch anzusehen ist es trotzdem. Haruta sagt im Manga selbst, dass sie eine möglichst niedliche Heldin schaffen wollte, und das ist ihr auch gelungen. Sie schafft es, Emotionen zu verdeutlichen, vor allem durch die Mimik und Gestik ihrer Figuren, aber auch durch den gekonnten Einsatz von Rasterfolie. Einziges Manko ist, dass die Charaktere teilweise zu schablonenhaft wirken, als hätte man lediglich hier und da Frisuren und Kleidung ausgetauscht. Bezüglich der Ausgestaltung der Hintergründe oder der Panelaufteilung gibt es aber nichts zu meckern.
Fazit:
"Love Berrish" ist eine kleine Perle des Shojo-Manga-Genres. Schöne Zeichnungen, eine unterhaltsame Story und sympathische Charaktere machen diesen japanischen Comic zu einem kurzweiligen Lesevergnügen.