Wie vielleicht schon vom Titel her erratbar, drehen sich die Ereignisse im Fünften Band der Chroniken des Raben zu einem großen Teil um das Kind, welches zwischen dem Xetesk Magier Denser und der Dordover Magierin Erienne entstanden ist.

Doch auch die anderen Mitglieder des Raben, wie der Unbekannte Krieger, oder Ilkar der Julatsa Elfenmagier und nicht zuletzt auch der Barbarenkrieger Hirad Goldheart, kommen mehr als auf ihre Kosten und geraten nicht nur innerhalb der Grenzen Balaias von einem Abenteuer ins nächste.

Erienne und ihre fünfjährige Tochter Lyanna befinden sich auf der Flucht im Dornenwald, verfolgt von Magiern, Schatten und weit schlimmeren Dingen und nur beschützt von zwei den Wald kennenden Elfen, die sich ebenfalls an ihre Fersen geheftet haben. Doch handelt es sich bei ihnen wirklich um die von Mutter und Kind so sehnlich erhofften Helfer?

Denser hingegen hat mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Erst mit sechs Wochen Verspätung erfährt er vom Verschwinden seiner Frau und seiner Tochter, die, wenn sie von anderen als ihm zuerst gefunden werden, dem sicheren Tod entgegenblicken. Zu sehr fürchten sich die anderen Magier-Kollegien vor den in der Kleinen Lyanna erwachenden Fähigkeiten, die in sich alle Wege und Lehren aller Magierorden vereint. Einzig die Möglichkeit, den Raben wieder zusammen zu bringen, gibt Denser die Hoffnung, seine Familie noch vor ihren Feinden zu finden.

Doch gerade diese Aufgabe scheint fast unmöglich, da seit der Auflösung der legendären Söldnertruppe die überlebenden Rabenkrieger seit dem Ende des großen Krieges ihren eigenen Pfaden folgten.


Fazit:
Endlich ist er da - der fünfte Band der "Chroniken des Raben"-Saga vom Bestsellerautor und neuem Stern am Fantasyhimmel James Barclay. Auch mit seinem neuestem Werk beweist Barclay, dass er all das, was schon in den ersten vier Bänden die Herzen der Leser erobern konnte, auch in "Nachtkind" zu vollbringen vermag.

Nur einmal mehr gelingt es den Autoren in dem immerhin mit 383 Seiten bestücktem Folgeband der Chroniken des Raben, den Grad an sich in der Handlung Stück auf Stück heranwachsender Spannung beizubehalten. Ebenso wird auch dieses Mal nicht die gefühlsmäßige Ebene vergessen, in welcher die miteinander interagierenden Charaktere so gekonnt miteinander verflochten werden, dass man auch dieses Buch unmöglich eher, als erst nach beenden auch der letzten Zeile und des letzten Wortes, wieder beiseite legen kann. Zumindest mir ist es so ergangen, als ich erst einmal mit dem Lesen begonnen hatte. Ein Gefühl, das mir schon von den vorhergehenden Bänden vertraut war.

Der diesmal grün und schwarz geprägte Einband von "Nachtkind" scheint im Zeichen des Wolfs zu stehen, welcher einem regelrecht ins Auge springt und die neben ihm stehende, humanoide Person fast übersehen lässt. Der in silberner Schrift gezeichnete und in den Buchdeckel eingeprägte Name des Autoren nimmt zwar einen Großteil der oberen Coverhälfte ein, doch wirkt dies keineswegs störend.

Einzig die wieder einmal gleich bleibende Inhaltsangabe auf dem Buchrücken fällt erneut - so wie bei den zuvor rezensierten Vorbänden bereits von mir angemerkt - negativ auf. Daher werde ich ihn auch hier nicht erneut wiederholen, da er in meinen vorherigen Rezensionen zu dieser Serie nachzulesen ist.

Positiv hingegen ist die im Buch enthaltene Weltabschnittskarte zu bewerten, welche dieses Mal den Bereich des nördlichen Kontinents von Balaia zeigt. So kann sich der geneigte Leser um ein vielfaches Mehr in die Handlung hinein versetzen und so den Weg seiner Helden noch direkter nachvollziehen.

Abermals kann ich auch diesen fünften Band der "Chroniken des Raben" jedem Fan phantastischer Literatur nur wärmstens empfehlen.