Im eher beschaulichen Zürich gibt es einen sehr speziellen und noblen Nachtclub, in dem sich die High Society und jeder, der sich für wichtig genug hält, trifft, speist und die Zeit bei schöner Musik und gutem Wein verbringt. Inhaber dieses edlen Etablissements ist der ein wenig mysteriöse Graf Stanislaw von Lugosi. Über seine Vergangenheit ist wenig bekannt, außer dass er aus Rumänien stammt und genug Geld besitzt, um sich keine Sorgen machen zu müssen.

Gemeinsam mit seinem wolfsgroßen Hund Igor spielt Stanislaw gerne die Rolle des exzentrischen Einzelgängers. Als er jedoch der Flötistin Daphne da Silva vorgestellt wird, beginnt er, sein Verhalten zu ändern. Es ist nicht nur die Schönheit und die weibliche Unschuld an ihr, die ihn fasziniert. Vielmehr scheint sie, genau wie er, nach einigen Tagen viel für ihn zu empfinden.

Allerdings gibt es einige Personen, die Daphne davon abraten, näheren Kontakt mit dem Grafen zu haben. Seine Vergangenheit ist zu rätselhaft, und als ein Mord in seinem Club geschieht, rückt er ins Licht der Ermittlungen. Hinzu kommt, dass dem Opfer, das glücklicherweise lebend gefunden wurde, in den Hals gebissen und einige Liter Blut entnommen worden sind. Fast, als würde jemand versuchen, die Legenden über Vampire zum Leben zu erwecken.

"Melodie der Nacht" ist der erste Band um den rätselhaften Grafen Stanislaw, dem noch weitere nachfolgen sollen. In diesem Roman entwickelt sich die Geschichte langsam und bedächtig, um ein Fundament für die nachfolgenden Geschehnisse zu bilden. Die einzelnen Figuren werden gut skizziert, so dass der Leser von jeder ein lebendiges Bild vor Augen hat. Die Geschichte selbst allerdings plätschert eher gemütlich vor sich hin. Es fehlt ihr ein wenig an Pepp und Atmosphäre, um den Leser wirklich in ihren Bann zu ziehen. Hinzu kommt, dass sie im Vergleich zu anderen Vampirgeschichten nicht viel Neues darbietet.

Mit "Melodie der Nacht" ist der Autorin Sylvia Madsack ein handwerklich guter, aber nicht allzu origineller Roman um einen Vampir, der sich in eine Sterbliche verliebt, gelungen. Bleibt zu hoffen, dass die nachfolgenden Bände originellere Ideen bieten.