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Bei manchen Schauspielern scheint es, als wären ihnen bestimmte Rollen auf den Leib geschrieben worden. Dies ist zum Beispiel der Fall bei David Suchet, dem es gelungen ist, über mehrere Staffeln hinweg die Rolle des exzentrischen belgischen Privatdetektivs Hercule Poirot mit Leben zu füllen. Ohne ihn wären die Episoden weit weniger interessant, wovon man sich auch in der "Hercule Poirot Collection 4" wieder überzeugen kann.
Auch wenn es den Käufer etwas verwirren dürfte, so hält er doch mit dieser vierten DVD-Collection nun erst die Episoden der ersten Staffel in Händen. Wieder einmal beschäftigt sich Poirot gemeinsam mit seinem gewohnten Umfeld, bestehend aus Captain Hastings, Miss Lemon und Chief Inspector Japp, mit ungewöhnlichen und teils sogar ein wenig banalen Fällen, wie es zu Beginn scheint.
So geht es in
Köchin gesucht tatsächlich zuerst um eine verschwundene Angestellte, sodass Poirot den Fall eigentlich gar nicht annehmen möchte. Bei
Poirot riecht den Braten hingegen gibt es mindestens eine Leiche und auch bald einen Verdächtigen. Viel Einfühlungsvermögen benötigt der Privatdetektiv in
Poirot und der Kidnapper, da ein Verrückter androht, ein Kind zu entführen. Bei einem Essen mit seinem Zahnarzt gerät der Belgier an einen Vergleich mit den
24 Schwarzdrosseln aus dem bekannten Kinderreim.
Nicht einmal aus dem Haus gehen muss er bei
Tod im 3. Stock, der zwei Stockwerke unter seiner Wohnung stattfindet. Etwas beschaulicher und spleeniger geht es beim
Urlaub auf Rhodos zu. Und auf einem weiteren Ausflug geschieht wieder ein Mord in
Eine Tür fällt ins Schloss. Den Konflikt zwischen den Engländern und Deutschen thematisiert die Folge
Der unglaubliche Diebstahl der Bomberpläne, während in
Die Abenteuer des Kreuzkönigs ein Blick hinter Filmkulissen gewagt wird. Und zum guten Schluss gerät Poirot fast auf die falsche Fährte in der Folge
Der Traum.
Es fällt schwer, nicht von dieser Serie begeistert zu sein. Alle Schauspieler fügen sich voll in ihre Rollen ein, sodass man keineswegs das Gefühl hat, als wären dies die ersten Folgen der Serie. Schon von der ersten Minute an ist man von der Darstellung des Poirot begeistert. Und auch die anderen Charaktere wachsen dem Zuschauer mit all ihren kleinen eingestreuten Schrullen und Eigenheiten ans Herz. Besonders erwähnenswert ist auch die Kulisse, die mit besonderer Detailliebe gestaltet worden ist, sodass man sich direkt in die 1930er Jahre versetzt fühlt. Die einzelnen Fälle sind sehr abwechslungsreich. Nicht immer geht es von Anfang an um Mord, und auch die Motive der einzelnen Täter sind stets sehr unterschiedlich und überzeugend.
Das Einzige, was an dieser Staffel ärgerlich ist, ist die deutsche Synchronisation. Die Stimmen passen so gar nicht zu den einzelnen Figuren. Und besonders dann, wenn man sich an die Stimme der vorherigen Boxen gewöhnt hat, fällt umso mehr auf, dass diese brummige Synchronstimme der alten DDR-Synchronisation überhaupt nicht zu dem kleinen belgischen Detektiv passt. Poirot besitzt, ganz nach Belieben des Sprechers, mal einen deutlichen Akzent oder spricht kurz darauf wieder vollkommen akzentfrei. Gleichzeitig ist der Ton mal heller, mal dumpfer, also ein wirkliches Ärgernis. Da ist es wirklich besser, den Originalton mit deutschen Untertiteln zu sehen.
Die "Hercule Poirot Collection 4" ist, wie auch die vorherigen, von einer Detailverliebtheit und einer schauspielerischen Brillanz, sodass man sich die einzelnen Folgen immer wieder gerne ansieht. Einzig die gewöhnungsbedingte Synchronisation schmälert dieses Vergnügen.