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Ein Mann, eine Frau und ein großes Thema. So einfach ist manchmal das Konzept eines Buches.
Die Themen gleichen denen in einem normalen Beziehungsbuch. Da geht es um die Frage, wie viel Alltag eine Beziehung verträgt, ob Männer und Frauen wirklich andere Sprachen sprechen und darum so viele Probleme miteinander haben, wie man mit Eifersucht und Betrug umgeht, welchen Einfluss die Eltern auf die Partnerwahl haben, immer wieder um Sex und um noch so manches andere Thema, das einem begegnet, wenn man über Männer und Frauen im Allgemeinen nachdenkt.
All das ist noch nichts Besonderes, das findet man in vielen anderen Büchern. Aber hier machen sich darüber zwei Menschen in einem E-Mail-Wechsel Gedanken, die sich gar nicht kennen, die selbst nicht wissen, wer ihr Gegenüber ist, sondern auch nur das Pseudonym kennen. Herr Ehrlich und Frau Gnadenlos nennen sie sich, genauso sind auch die Fragen, die sie stellen, und die Offenheit, mit der sie antworten. Durch ihre Pseudonyme können sie schreiben, was sie denken, ohne dass jemand Rückschlüsse auf ihre Identität ziehen kann. Nur, dass sie beide Sachbuchautoren sind, erfährt der Leser. Obwohl - oder gerade weil - man nicht weiß, wer sie sind, werden sie dem Leser sympathisch, man kann ihre Gedanken nachvollziehen und fragt sich daher, ob manche Sichtweisen nicht doch sehr typisch sind.
Gerade der Umstand, dass sie sich selbst nicht kennen, ermöglicht wohl diesen witzigen, offenen, leidenschaftlichen und stellenweise bissigen Briefwechsel, in dem keiner verschont wird.
Wissenschaftliche Belege finden sich in diesem Buch keine, allerdings sind diese auch nicht nötig. Dieser Schriftwechsel lebt von den Klischees, die allzu oft zutreffend sind, wie jeder Leser bemerken wird. Wissenschaftliche Beweise für etwas, was jeder kennt, braucht man nun wirklich nicht bei einem so witzigen und unterhaltsamen Buch. Zudem plaudern Ehrlich und Gnadenlos oft aus dem Nähkästchen und belegen so ihre Theorien durch persönliche Erfahrungen, die den meisten Menschen bekannt vorkommen werden.