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 Der Kristall von Al'Zul, Band 2: Stadt der Geister


Cover
Gesamt +++--
Aufmachung
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Für kurze Zeit schien es, als ob die Suche der Magierin Chandra al'Shatir und ihre Begleiter abgeschlossen sei. Die Diebin war gefasst und der gestohlene Kristall zurückerhalten, doch dann machte ein Angriff von Söldlingen alles zunichte. So beginnt die Suche für die sechs unfreiwilligen Gefährten von vorne, nur diesmal führen sie die Spuren aus der Wildnis der umkämpften Lande nach Wehrheim, das ehemals stählerne Herz des Reiches. Doch der einstige Stolz Gareths existiert mittlerweile nur noch als Ruinenstadt, in deren Überresten übelstes Söldnerpack und die rastlosen Seelen Verstorbener umgehen.

Mit "Stadt der Geister" liegt der zweite Teil der fünfteiligen DSA-Novellenreihe "Der Kristall von Al'Zur" vor. Nach ihrem Kollegen Anton Weste hat Martina Nöth zur Feder gegriffen, um die Geschichte der Magierin Chandra und ihrer fünf Söldner weiterzuführen. Die Autorin kann bereits auf drei Veröffentlichungen im Bereich der DSA-Romane verweisen, welche durch die Bank zu den besseren Geschichten gezählt werden können. Manch einer mag auch wissen, dass Martina Nöth in musikalischen Kreisen unter dem Pseudonym der Bardin Amber bekannt ist - und es damit auch nicht lassen kann, den Söldlingen in "Stadt der Geister" gleich zweimal den Refrain des unter Rollenspielern beliebten Liedes "Unter den Toren" in den Mund zu legen.

Mit Erscheinen dieses zweiten Bandes wird zum ersten Mal klar, warum die fünf einzelnen Bände von verschiedenen Autoren geschrieben werden. Wurde "Land ohne Gesetz" aus der Sichtweise des Zwergensöldners Gorbosch verfasst, schildert "Stadt der Geister" den Fortgang der Geschichte aus der Perspektive der Auftraggeberin höchstselbst, Magistra Chandra al'Shatir. Dies hat den Vorteil, dass der Leser in diesem Band nicht nur erfährt, wie es Chandra und ihren Begleitern auf dem weiteren Verlauf der Reise ergeht, sondern er wird in einigen Rückblenden auch Zeuge, warum die ehrenwerte Magierin überhaupt aus dem südlichen Fasar in die Wildermark gereist ist und welches Interesse sie an der Rückerlangung des Kristalls hat.

Durch den Wechsel der Erzählperspektive entsteht durch den Autorenwechsel allerdings kein plötzlicher Bruch in der Erzählung, wie vielleicht befürchtet werden kann. Beide Autoren verstehen ihr Handwerk und bewegen sich sicher in dem neueren aventurischen Hintergrund, sodass die Novellenreihe in Bezug auf die Welt des Schwarzen Auges authentischer wirkt als bei so manchem DSA-Roman.

Fast möchte man eine bedenkenlose Empfehlung für "Stadt der Geister" aussprechen, wäre da nicht der Umstand, dass jeder Band dieser Reihe mit knapp 64 Seiten zu fünf Euro einfach nur rettungslos überteuert ist. Eventuell wäre es sinnvoll gewesen, hier einmal nicht auf die Qualität des Papiers oder der Bindung zu achten. Eine Klammerheftung - wie man sie von Heftromanen her kennt - wäre sicher preisgünstiger gewesen als eine Bindung mit Heftrücken. So gilt auch für den zweiten Teil von "Der Kristall von Al'Zul", dass dieses Produkt aufgrund seines Preises wohl hauptsächlich für beinharte DSA-Fans interessant sein dürfte. Allen anderen sei geraten, bis zu einer (hoffentlich kommenden) Komplettausgabe in einem Band zu warten.

Mit freundlicher Unterstützung von Fantasy Productions GmbH, www.fanpro.com und www.f-shop.de

Markus Goedecke



Softcover | Erschienen: 1. September 2008 | ISBN: 9783890642321 | Preis: 5,00 Euro | 64 Seiten | Sprache: Deutsch

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