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Mit der Entscheidung, den Jahrmarktartisten Giovanni Belzoni zu heiraten, entschließt sich die Waise Sarah ihr Schicksal endlich selbst in die Hand zu nehmen, um aus ihrer vorher bestimmten Rolle auszubrechen.
Zehn Jahre lang bereist Sarah zusammen mit ihrem Mann und dem ehemaligen Taschendieb James Curtin ganz Europa auf der Suche nach Arbeit. In Malta ergibt sich dann für die kleine Familie eine einmalige Chance, denn Giovanni Belzoni hat einige Zeit Architektur studiert, bis ihm das Geld ausging. Ein ägyptischer Abgesandter des Paschas sieht dies als eine gute Gelegenheit, einen modernen westlichen Ingenieur für sein Land zu gewinnen. In Ägypten sorgt die kleine Familie für große Aufregung, denn überall wo Mr. B hingeht, folgt ihm auch seine Frau Sarah - ein unglaubliches Verhalten für eine Frau des 19. Jahrhunderts und für die Ägypter erst recht, denn für sie gelten Frauen nur als Arbeitstier oder Schmuckstück.
Aber Sarah will nun als eine der ersten europäischen Frauen in Ägypten noch mehr wagen und geht ihren eigenen Weg, der sie von Kairo über Abu Simbel führt und in einer Pilgerreise ins Heilige Land seinen Höhepunkt findet. Dies ist ihre Geschichte.
Mit "Säulen der Ewigkeit" greift Autorin Tanja Kinkel ein Stück Geschichte auf und versucht diese den Lesern in Romanform nahe zu bringen. Gestützt auf die historischen Daten schafft es Tanja Kinkel, mit nur kleinen Lückenfüllern eine interessante und spannende Geschichte über Ägypten und deren Entdecker in der Neuzeit zu schreiben. Um die Belzoni auf ihrer interessanten Reise zu begleiten, wird dem Leser eine Karte über das von ihnen bereiste Gebiet zur Verfügung gestellt, außerdem zwei Grundrisse, der des Memnoniums, auch als Ramesseum bekannt, und der des Felsentempels von Abu Simbel.
Tanja Kinkel schildert in ihrem Buch nicht nur den Werdegang eines interessanten Mannes, sondern greift vor allem eine Frau auf, die in der Geschichte fast in Vergessenheit geraten ist, obwohl sie für ihre Zeit und ihr Geschlecht wahrlich Unglaubliches geleistet hat. Durch ihren Schreibstil schafft Kinkel es, den Leser in die Geschichte hineinzuziehen und ihn in die Gedankenwelt ihrer Figuren eintauchen zu lassen. So gelingt es der Autorin zu verdeutlichen, was die Romanfiguren geleistet haben, wie sich sie sich nicht nur gegen andere, auch teilweise gegen sich selbst behauptet haben, und wie sie an ihren Zielen festhielten. So veränderten sie nicht nur sich selbst, sondern trugen auch auf der ganzen Welt zu Veränderungen bei.
Eine genauere Erläuterung, welche Teile ihrer Geschichte Tanja Kinkel erfunden hat oder wo sie historische Ereignisse zusammen gezogen hat, erhält man in ihrem Nachwort, ebenso eine Erklärung, was nach den Ereignissen in diesem Buch mit den Figuren passierte. Da Tanja Kinkel dabei historische Personen benutzt hat, wurde auch eine Bibliographie angegeben, die auflistet, aus welchen Quellen die Autorin ihre eigene Sicht der Dinge entwickelt und zu Papier gebracht hat. So erfährt man in "Säulen der Ewigkeit" viel über das 19. Jahrhundert und noch viel mehr über Ägypten; man kann es mithilfe von Tanja Kinkel für sich selbst ganz neu entdecken.