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Samuel Faulkner hat es nicht gerade leicht im Leben. Seit dem Tod seiner Mutter ist sein Vater immer sonderlicher geworden und manchmal tagelang verschwunden gewesen. Nun ist er wieder weg, dabei hat Samuel doch Geburtstag und kann ihn nun lediglich mit seinen Großeltern, bei denen er wohnt, und seiner Cousine Lili feiern. Deren Mutter ist mit ihrem neuen Liebhaber verreist und deshalb wohnt auch Lili bei den Großeltern.
Als Samuel wie gewohnt zum Judo geht, schafft er es dummerweise auch noch seinen brutalen Altersgenossen Monk mit dem Skateboard anzufahren. Das bedeutet blaue Flecken im Training und beim anstehenden Turnier. Frustriert flüchtet sich Sam deswegen zu seinem eigentlichen Zuhause und hofft, dort eine Spur seines Vaters zu finden. Doch außer einer seltsamen Nachricht auf dem Anrufbeantworter gibt es nichts Besonderes.
Erst als er in den Keller steigt, entdeckt Samuel etwas Außergewöhnliches. Sein Vater hat einen Kellerraum abgetrennt und dahinter einen kegelförmigen Stein versteckt, der mit Sonnen verziert ist. Als Sam zum Spaß eine der herumliegenden Münzen auf dessen Spitze legt, durchfährt ihn höllische Hitze und er findet sich auf einer Wiese wieder. Es dauert einige Zeit, bis er begreift, was geschehen ist, denn er ist mithilfe des Steins in die Vergangenheit gereist.
"Die steinerne Pforte" ist der erste Teil der Reihe "Das Buch der Zeit". Auch wenn sich die Grundidee ähnlich anhört wie viele andere der populären Kinderzeitreisegeschichten, stellt diese Reihe doch etwas Besonderes dar. Denn hier geht es nicht darum, in Form von netten historischen Geschichten etwas über die Vergangenheit zu lernen, stattdessen wird hier dem jugendlichen Leser ein spannender und mitreißender Roman in die Hand gegeben, der ihn so schnell nicht wieder loslässt. Samuel, die Hauptfigur, ist einem sofort sympathisch. Und auch die anderen Charaktere wie die Großeltern oder der Liebhaber von Lilis Mutter wirken sehr realistisch und bereichern das Geschehen ungemein. Zusätzlich zu den normalen Schul- und Alltagsproblemen jedoch gerät Sam in eine abenteuerliche Geschichte, in der sich herausstellt, dass er der Einzige ist, der seinen verschollenen Vater retten kann.
Es gibt wenig Jugendromane, die noch überraschen und fesseln können. "Die steinerne Pforte" jedoch lässt den Leser begeistert weiter lesen und darauf hoffen, dass die Folgebände ebenso gut sind. Hinzu kommt die schöne Reliefprägung des Buches und die altertümliche Aufmachung des Einbandes, die das Gefühl geben, etwas Besonderes in Händen zu halten.