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Naschen macht Spaß und tut auch ein bisschen gut. Aber was passiert, wenn man es übertreibt?
In "Bananen-Quark macht affenstark" geht es um Essgewohnheiten. Kurze Geschichten zeigen entsprechende Probleme auf, Spielideen und pfiffige Vorschläge für den Alltag bieten Abhilfe.
Die erste Geschichte handelt von einem Naschkater auf einem Piratenschiff, der mit dem Naschen einfach nicht aufhören kann, wenn er einmal begonnen hat. Schließlich isst er nicht nur seine eigenen Süßigkeiten und Chips auf, sondern auch die der anderen Crewmitglieder, und verdirbt der Mannschaft dadurch den geplanten gemütlichen Abend mit kleinen Naschereien.
In der zweiten Geschichte lernen die Leser (beziehungsweise Zuhörer im Kindergartenalter) Lisa kennen, die ihre Ferien im Hotel verbringt und keine der Speisen am Buffet probieren mag. Auf der Pizza ist nämlich Broccoli, die Spagetti sind braun, Salat ist doch eigentlich nur für Hasen. Und als sie merkt, dass sich hinter dem Begriff "Bananensplit" eine tolle Eiskreation verbirgt, sind ihr am Buffet alle anderen zuvorgekommen.
"Schlappe Riesen" schildert die Nachteile eines Schlaraffenlandes, in das ein Riesenpärchen gerät. Eine Weile finden sie das faule Herumliegen und das in den Mund fliegende Essen sehr angenehm, doch bald stellen sie fest, dass dieses träge Leben ihnen nicht so recht bekommt.
Die Geschichte "Guten Appetit!" befasst sich mit dem Thema Esskultur: Gondala, eine kleine Außerirdische, darf ihre Funk-Freundin Minimi auf einem anderen Planeten besuchen. Gondala hat zu Hause gelernt, dass man möglichst schnell und möglichst nicht im Sitzen essen soll. Bei Minimi ist alles ganz anders; hier wird das Essen richtig zelebriert
Und dann ist da noch Räuber Speckbauch, der ein Kochbuch klaut und begeistert immer neue üppige Gerichte in sich hineinstopft, bis ihm auch die riesigsten Kleidungsstücke nicht mehr passen. Sein Dackel Cäsar sieht sich zum Eingreifen genötigt.
Am Ende des Buchs lernen die Leser, dass Spinat nicht in der Tiefkühltruhe wächst und Sauerkraut nicht auf Bäumen: Wo kommt das Essen her?
Schulmeisterlich, dies sei vorab erwähnt, zeigt sich dieses Buch erfreulicherweise nicht. Die Geschichten haben zwar sämtlich eine klar erkennbare "Moral", die aber dank dem Unterhaltungswert und der Spannung nicht allzu plakativ daherkommt.
Die Tipps, die auf die Geschichten folgen, knüpfen unmittelbar an diese an. So wird im Anschluss an die Naschkater-Geschichte vorgeschlagen, aus einem Zehner-Eierkarton ein "Naschkästchen" zu basteln, in dem eine Wochenration Süßigkeiten aufbewahrt werden kann, inklusive zwei Besucherportionen und einer für einen Tag mit ganz besonderem Naschhunger. Und ein Naschkalender zeigt wöchentlich auf, wer in der Familie die größte Naschkatze ist. Die muss dann, angeregt von den anderen, ein paar sportliche Übungen absolvieren.
Wer wie Lisa keine Lust hat, neue Lebensmittel auszuprobieren, findet ein paar tolle Spieltipps, die wirklich neugierig machen. Und dem Schlemmerland der Riesen wird ein Schlemmer-Fitness-Land gegenübergestellt, in dem man natürlich das Essen genießen darf, sich jedoch auch fit hält.
Auf diese Weise bieten alle Geschichten originelle Anregungen. Und da viele Kinder nur eine vage Idee davon haben, wie Lebensmittel entstehen, lernen sie im ausgesprochen witzig gestalteten Abschlusskapitel eine ganze Menge darüber. Dass Lakritzschnecken nicht die Häuser irgendwelcher Schnecken sind, ist klar - dass Lakritze aus der Süßholzpflanze gewonnen wird, vermutlich nicht. Die Gesund-und-lecker-Pyramide in diesem Kapitel hilft, die eigenen Essgewohnheiten zu untersuchen, ohne dass der Genuss leidet.
Das Buch punktet nicht nur durch den gut aufbereiteten Inhalt, sondern auch durch die sehr ansprechenden, humorvoll konzipierten und liebevoll ausgeführten Illustrationen.
Ohne streng erhobenen Zeigefinger, dafür spielerisch, abwechslungsreich und lustig, befasst sich das Buch damit, wie verschiedene Essstörungen beziehungsweise Übergewicht zustande kommen, und wie man ihnen durch eine zugleich leckere und ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung vorbeugen kann. Dabei liegt der Schwerpunkt auf einem angemessenen Grad an Eigenverantwortlichkeit, die Kindern gut tut.