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Daniel P. Fox, seines Zeichens Geheimagent im Auftrag seiner Majestät, beendet gerade eine delikate Mission, als sich sein alter Kumpel Oz meldet.
Oz, ein Schieber in Seattle, vermittelt auch Shadowruns und hat einen sehr lukrativen an der Angel. Das benötigte Runnerteam soll von Fox angeführt werden.
Das Team soll die junge Deckerin Eliza Young schützen, welche von Aztech für Silkworm, den Präsidenten von Nepal Centres, hochbrisante Daten gestohlen hat.
Doch ihr Gegner scheint übermächtig und immer einen Schritt voraus zu sein. Immer wieder gerät das Team unter Druck - und schon bald wird klar, dass mehr hinter der Sache steckt als gedacht ...
Es ist sehr schön, dass Heyne wieder Romane aus der Reihe "Shadowrun" veröffentlicht. Es ist allerdings auch sehr schade, dass sie sich ausgerechnet mit diesem Roman zurückmelden.
Das hat mehrere Gründe. Zunächst einmal ist dieser Roman eine überarbeitete Neuauflage von "Hand am Hort" aus dem Hause Fantasy Production (FanPro). Ein weiterer Grund ist der Gesamteindruck, den dieser Roman beim Leser hinterlässt.
Der Autor Sebastian Schaefer baut den Roman zunächst gelungen auf: Jeder der wichtigen Protagonisten erhält ein Kapitel, in dem die Person näher beleuchtet wird und ihre Fähigkeiten unter Beweis stellt. Diese Personen sind natürlich Mitglieder des späteren Runnerteams, weshalb dieser Aufbau ein bisschen an die Serie "Cobra - Übernehmen sie" erinnert. Doch der zunächst gut konzipierte und solide Aufbau wird mit fortschreitender Handlung immer dünner.
Die Charaktere kommen schon fertig gestellt in die Geschichte hinein und lernen keinen Deut dazu. Das Team erleidet natürlich einige Rückschläge, doch im Großen und Ganzen kommen alle recht gut aus Gefahrensituationen hinaus. Die Handlungen werden teilweise etwas wirrer erzählt, der Geschichte wird immer noch etwas hinzugefügt, bis schließlich aus einem kleinen Beschützerauftrag ein Kampf um das Überleben der Menschheit wird, wobei es auch Übergänge zur Romanserie
"Earthdawn" gibt. Natürlich sind Überschneidungen zwischen den beiden Serien vorhanden, doch bisher waren sie sehr zaghaft und eher selten wirklich verknüpft.
Während die Geschichte so vor sich hinschlittert, baut auch die Spannung immer weiter ab. Der Handlungsstrang wird vorhersehbar, der Überraschungsmoment, der große Knall, der "Aha"-Effekt, das alles ist nicht mehr da.
Vielmehr erinnert die Handlungsweise an ein eher lieblos gespieltes "Shadowrun"-Abenteuer, welches einfach zu lange dauerte und durch immer mehr Effekte besonders toll werden sollte. Der Schreibstil ist sehr laienhaft und bereitet wenig Freude.
Insgesamt hinterlässt "Das Bronzetor" einen faden Nachgeschmack. "Shadowrun"-Fans könnten dem Buch noch etwas abgewinnen, wenn es sie nicht sowieso schon haben. Leider ist auf den ersten Blick auch nicht erkenntlich, dass dieses Buch unter anderem Titel bei Fantasy Productions erschienen ist.
Ingesamt ein schwacher Auftakt von Heynes Rückkehr in die "Shadowrun"-Romanwelt. Es bleibt zu hoffen, dass sich etwas Ähnliches nicht noch mal ereignet.