Die zweite "Black Edition" der bekannten Serie "Die drei Fragezeichen" ist erschienen. Drei ausgewählte Klassikabenteuer vom Autor William Arden wurden ausgewählt und überarbeitet in einen praktischen und nett gestalteten Schmuck-Schuber gepackt. Der stabile Schuber ist mit schwarzem Samt verkleidet und bietet sich an, um seine Sammelleidenschaft nach der ersten Black Edition fortzuführen. Alle drei Bände waren damals Hitchcock-Bände, das heißt der berühmte Regisseur interagierte mit den Detektiven und dem Leser. In der überarbeiteten Version wurde Hitchcock durch Albert Hitfield ersetzt, einen ebenfalls bekannten Regisseur.

Die drei ??? und der Rote Pirat
Justus, Peter und Bob finden einen Flyer, auf dem 25 Dollar je Stunde für interessante Berichte über ansässige Piraten, Banditen und andere bekannte Gauner aus Kaliforniens Vergangenheit ausgelobt werden. Doch dem Aufruf des Flyers sind noch mehr gefolgt. Schnell erkennen die Jungen, dass die Versprechungen nicht der Wahrheit entsprechen und irgendetwas stimmt an der ganzen Sache nicht. Als nun noch Kapitän Joy als einziger die Belohnung bekommt, ist Justus Feuer und Flamme, denn Joys Spezialgebiet ist der Rote Pirat und dessen Piratenvermächtnis.
"Der Rote Pirat" bietet Spannung und Unterhaltung, auch wenn sich zwischendurch dem Leser einige uninteressante Seiten bieten. Die Jagd auf den Roten Piraten ist trotzdem überzeugend und auch das Ende kann überzeugen. Für die alten Freunde der Interaktion mit dem Leser sei angemerkt, dass die Kommentare von Hitfield durchaus ihren Reiz haben, auch wenn sie manchmal sehr eindeutig sind.

Die drei ??? und die gefährliche Erbschaft
Die drei Detektive beteiligen sich an einer Schatzsuche, die der verstorbene Marcus Towne durch sein Testament auslöst. Towne hinterlässt demjenigen sein umfangreiches Erbe, der sich als würdig erweist und seine Rätsel lösen kann. Die Rätsel führen quer durch die Umgebung und die drei Fragezeichen suchen nicht allein. Etliche Einwohner haben von dem Testament erfahren und suchen ebenso wie die drei Jungen nach dem Erbe und nicht alle spielen fair. So geht die Jagd nach dem Schatz los, die Detektive und die Hinterbliebenen gegen die unbekannten Schatzsucher. Wer da wohl gewinnt?
"Die gefährliche Erbschaft" bietet ein Abenteuer in doppelter Hinsicht: Es gibt eine Schatzsuche und nebenbei natürlich auch die Kriminellen, die gegen die drei Freunde antreten. Auch wenn das gestellte Rätsel nicht an allen Enden logisch oder sinnvoll erscheint, so macht es trotzdem Spaß, die Lösungsversuche mitzuverfolgen und dann am Ende wieder einmal die Überlegenheit von Justus präsentiert zu bekommen.

Die drei ??? und das Aztekenschwert
Justus, Peter und Bob erhalten einen Auftrag von einem ihrer Mitschüler. Die Brüder Pico und Diego Alvaro besitzen eine Hacienda, doch sie benötigen Geld um das Land weiterhin zu halten und so bitten sie Justus? Onkel Titus ihnen einige alte, wertvolle Dinge abzukaufen. Kaum sind die Jungen mit Onkel Titus auf dem Gebiet der Alvaros, brennt es, große Teile des Schuppens stehen in Flammen, das Geschäft scheint gescheitert, die beiden Brüder stehen kurz davor aufzugeben und das Land an ihre verhassten Nachbarn, Skinny Norris? Eltern, zu verkaufen. Doch dann vermischen sich zwei Gedanken, zum Einen war das Feuer wohl kein Zufall und zum Anderen erzählt Diego, dass seinen Vorfahren ein wertvolles Schwert des Eroberers Cortez hinterlassen wurde. Nur der Aufenthaltsort des Schwertes ist im Laufe der Zeit vergessen worden. De drei Fragezeichen setzen alles daran, das Schwert zu finden und die Ursache des Feuers aufzuklären.
Die Geschichte rund um das wertvolle Aztekenschwert des Eroberers Cortez hat mehrere Reize zu bieten. Der Leser erfährt ein wenig mehr über den Charakter und das Umfeld von Skinny Norris und lernt mit den Alvaros auch zwei Charaktere aus dem weiteren Bekanntenkreis von Justus kennen. Die eigentliche Handlung an sich bietet die Suche nach einem Schatz, mit dem die Alvaros ihr Land und ihre Hacienda retten wollen. Passend dazu gibt es ein wenig Geschichtsunterricht und viel Action.

Fazit:
Die Neuauflagen haben durchaus ihre Reize, aber auch ihre unschönen Seiten. Die Ersetzung von Hitchcock durch Hitfield ist nicht so gelungen. Die Wahl von Hitfield ist unlogisch im Gesamtkontext der drei Fragezeichen-Vergangenheit, aber da kann man noch drüber hinweg sehen. Die typischen kleinen "Memos" von Hitfield an den Leser lassen alte Zeiten wieder aufleben, allerdings sind diese an der ein oder anderen Stelle doch ein wenig zu eindeutig und nehmen ein wenig die Stimmung weg. Das Gesamtpaket der drei Neuauflagen in der zweiten Black Edition kann durchweg überzeugen, gerade auch der Preis von knapp zwanzig Euro kann sich für die Neuauflagen inklusive Schuber sehen lassen.