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Das Universum endet im Nichts und die Menschheit steht vor den Toren zum Himmel, zur Hölle oder wo auch immer die Seelen nach dem Tod hingehen. Max Merkur, der gerade sein Philosophiestudium erfolgreich abgeschlossen hat, kommt das Ereignis des jüngsten Gerichts denkbar ungelegen. Noch in der Wartehalle für Katholiken trifft Max Merkur auf den Teufel Lutherion, einem Agenten des TSD (Teuflischer Sicherheitsdienst). Der höllische Geheimdienst ist wenig begeistert vom Ende der Welt und setzt alles daran, das Ereignis rückgängig zu machen. Die sogenannte Weltformel soll das Universum wiederherstellen. Doch noch fehlt eine wichtige Komponente: Der Sinn des Lebens. Max Merkur soll helfen, eben diesen Sinn zu finden, und reist mit Lutherion durch Zeit und Raum, um mit den bemerkenswertesten und berühmtesten Philosophen der Menschheit zu sprechen. Ein wahnwitziges Abenteuer nimmt seinen LaufÂ…
Satiren und humorvolle Phantastik-Geschichten sind spätestens seit den Romanen von Douglas Adams und Terry Pratchett keine Neuheit mehr und zogen bereits zig Plagiate nach sich. Auch die Hölle war bereits mehrfach Zielobjekt witziger Erzählungen, wie die Bücher von Robert Asprin und Andrew Harman beweisen. Das hielt Frank Schweizer jedoch nicht davon ab, selbst ein Werk voller Spannung, Witz und Ironie zu schreiben, das sich hinter den Werken dieser berühmten Kollegen nicht zu verstecken braucht. Dabei hält sich Schweizer nicht mit einem langen und unnötigen Vorgeplänkel auf, sondern wirft Leser und Protagonisten direkt in das Geschehen, das nicht nur hervorragend recherchiert, sondern auch flüssig und humorvoll erzählt wurde. Der verblüffte Max Merkur und sein teuflischer, gerissener Begleiter Lutherion sind das ideale Gespann, um das Ende der Welt rückgängig zu machen und durch flotte Dialoge den Leser zum Lachen zu reizen. Doch Frank Schweizer gelingt es auch, mit einer guten Portion Situationskomik zu unterhalten, und ganz nebenbei lässt er auch interessante Informationen und Ansichten zur Philosophie einfließen. Auf dem Gebiet kennt sich der promovierte Philosophiestudent bestens aus, langweilt die Leser aber nicht mit Unmengen an Fakten und Daten, denn in erster Linie soll dieser Roman ja unterhalten und das gelingt ihm auf unnachahmliche Art und Weise. Die Tradition des Otherworld-Verlags, am Ende der Bücher ein ausführliches Personenregister zu führen, kommt diesem Roman sehr zugute und ermöglicht es dem Leser, auf voller Länge den Überblick zu behalten.
Die Gestaltung des Bandes ist einfach grandios. Der sorgfältig gebundene Band mit Goldprägung steckt in einem Schutzumschlag, den ein kunstvolles Gemälde des Künstlers Jan Balaz ziert.
Fazit:
Urkomisches Weltuntergangsszenario, das die Teufel nicht gar so schlecht dastehen lässt. Viele Autoren versuchen witzige Bücher zu schreiben, Frank Schweizer ist es auf Anhieb gelungen.