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Manche Klassiker werden durch Neuauflagen wieder aufgefrischt und regelrecht neu erfunden. Für die Runde bei einer Feier oder für einen geselligen Abend stehen zum Beispiel Spiele wie "Montagsmaler" und ähnliches hoch im Kurs, in denen jemand einen Begriff malen muss und alle anderen raten, was es darstellen soll. Das neue Spiel "Graffiti" hingegen stellt dieses Prinzip auf den Kopf. Denn hier sind es alle, die den Begriff malen müssen, und lediglich ein Spieler muss raten.
Auf den ersten Blick wirkt dies nicht besonders spannend. Denn der Grund, weshalb diese Malspiele so beliebt sind, liegt oft genug darin, dass es viel Trubel bei den seltsamen Rateversuchen gibt, was zur allgemeinen Erheiterung beiträgt. Aber vertieft man sich erst einmal in das Spielprinzip von "Graffiti" merkt man, dass auch hier der Spielspaß garantiert nicht zu kurz kommt.
Jeder der Spieler erhält als Ausstattung eine Maltafel, außer demjenigen, der mit Raten an der Reihe ist. Dies sind simpel gestaltete Graffiti-Tafeln, deren Bilder sich durch Hin- und Herschieben wieder vollkommen problemlos löschen lassen. So wird kein Papier verschwendet und man hat fix wieder eine unbemalte Tafel zur Hand. Und da gleich sieben Stück davon enthalten sind, kann man auch große Spielrunden damit ausstatten.
Der Spielablauf ist recht simpel. Während der Spieler, der mit Raten dran ist, sich die Augen zuhält, sehen alle anderen nach, welcher Begriff auf der gezogenen Karte steht. Hierbei gibt es eine einfache und eine schwere Kategorie. Die einfachen Begriffe enthalten solche Worte wie Rotkäppchen, Zahnpasta oder Seilbahn, während die schweren Begriffe teilweise solch abstrakten Dinge wie Zölibat, Aufschneider oder Aquaplaning enthalten. Nun muss jeder der Spieler diesen Begriff so gut es geht aufmalen, bis die Sanduhr abgelaufen ist.
Danach werden die Tafeln gemischt und dem Ratenden vorgelegt. Er muss, will er Punkte erhalten, den Begriff erraten. Hierzu hat er drei Versuche. Dann darf er die beste, genauste oder ausdrucksstärkste Zeichnung mit zwei Punkten prämieren. Der schwerste Teil besteht jedoch darin, dass er zusätzlich versuchen muss, die Zeichnungen den richtigen Spielern zuzuordnen. Gelingt ihm das, erhält er einen Punkt, gelingt es nicht, gewinnt der Zeichner einen Punkt. Spielende ist, wenn die vorher vereinbarte Zahl an Karten abgearbeitet wurde und Gewinner ist natürlich derjenige mit den meisten Punkten.
"Graffiti" gelingt es, ein altes Spielprinzip von hinten aufzuziehen und dadurch für den Spieler neu zu präsentieren. Das Erraten der Begriffe ist durch die vielen Zeichnungen, zumindest bei den einfachen Begriffen, kein Problem. Viel kniffliger und auch viel wertvoller jedoch ist die Zuordnung zu einem bestimmten Zeichner. Hier ist die Kenntnis des Ratenden gefordert, wobei die Zeichner natürlich stets versuchen müssen, ihren eigenen Stil zu verfälschen. Ein paar Stifte und ein paar Maltafeln bringen hier viel Spielspaß in die gesellige Runde und machen dieses Spiel bei Kindern und Erwachsenen beliebt. Eine wirklich tolle und einfache Idee. Und auch wenn das Spielalter mit zwölf Jahren angegeben ist, können problemlos auch jüngere Kinder mit Freude mitspielen.