Am Anfang war das Nichts und der Schöpfer ließ seinen Demiurgen pro Welt eine einzige vollkommene Rasse erschaffen und versorgte sie mit T-Energie, dem Ursprung allen Lebens. Danach entsandte er seine Seraphim, um die perfekten Welten zu beschützen, doch mit der Zeit war die Perfektion langweilig geworden und so schufen die Seraphim eine neue Welt - ohne Wissen des Schöpfers. Es entstand eine Welt, in der die Völker und Rassen im ewigen Wettstreit miteinander liegen: Ancaria. Nachdem der Schöpfer davon erfuhr, schickte er seine Seraphim auf diese Welt, um die Völker im Frieden zu vereinen und verkündete erst dann wieder zu erscheinen, wenn die Seraphim diese Aufgabe erfüllt haben. Elfen, Zwerge, Menschen und andere ließen sich aber nicht vereinen und die Seraphim zogen sich zurück und so nutzten die Elfen die T-Energie, um sich gegen alle anderen Völker aufzulehnen, und versuchten sie zu vernichten. Ein harter und langer Krieg gegen die Elfen entbrannte, doch die Elfen konnten unter hohen Verlusten einen Sieg davon tragen - und hier setzt der erste Teil des Fünfteilers ein.
Einer der Krieger, der gegen die Elfen gekämpft hatte, war Garlan und er ließ sein Leben in der großen Schlacht, doch auch seine Totenruhe wird ihm nicht gegönnt. Garlan wird durch einen Zauber des Großinquisitors der Elfen aus dem Grab geholt und zu einem Schattenkrieger gemacht, einem Wesen, das unberechenbar und voller Hass ist. Gegen seinen Willen wird Garlan nun von seinem Feind die Aufgabe aufgezwungen, eine gefährliche Reise in ein entlegenes Gebiet zu unternehmen, denn dort ist eine Macht zu finden, die ganz Ancaria vernichten könnte.

Der erste Teil der Schattenkrieger-Pentalogie hat eine durchaus überzeugende Handlung. Nachdem man sich im Booklet einen kleinen Überblick über Ancaria, seine Geschichte und seine Begrifflichkeiten gemacht hat, kann man zügig ins Hörspiel einsteigen und sich rund 80 Minuten in eine fremde Welt entführen lassen. Alternativ gibt es die Einführung auch auf der DVD als gelesene Version. Die spannende Handlung kommt zügig voran, ohne langatmig oder langweilig zu werden, und bietet somit eine gute Unterhaltung. Einen nicht unwesentlichen Beitrag dazu dürften die bekannten Sprecher sein, die den Charakteren ihre Stimme leihen. Von Helmut Krauss über Thomas Fritsch und Michael Pan bis hin zu Raimund Krone findet man einige bekannte Namen im Cast. Die Leistung der Sprecher ist überzeugend und in Kombination mit den guten Soundeffekten und der ansprechenden Backgroundmusik ein Grund dafür, warum sich diese DVD lohnt. Warum eigentlich eine DVD? Der Schattenkrieger liegt in Dolby Digital 2.0 und 5.1 vor und wurde neben einem übersichtlichen Booklet (mit Cast, Infos, Geschichte von Ancaria ...) auch mit einigem Zusatzmaterial auf der DVD ausgestattet. Neben Trailern, einer Slideshow und Wallpapern gibt es auch noch ein Making-of mit Blind Guardian (deren Musik das Hörspiel untermalt) und Infos zum PC-Spiel "Sacred2" und zur Games Convention ’08.

Bei der Benutzung fallen aber auch negative Seiten auf. Zuerst einmal sind DVDs recht selten unterwegs abspielbar, somit ist man auf einen DVD-Player oder einen Computer angewiesen, um in den Genuss des Hörspiels zu kommen.
Die Vorgeschichte von Ancaria kann man sich auch erzählen lassen, doch dieses Feature steht nicht vor dem eigentlichen Hörspiel, sondern unter dem Punkt "Extras". Dort ist es ein wenig unglücklich platziert, denn ohne diese Informationen kommt man recht schwer in das Hörspiel und die Hintergründe hinein.
Da man sich beim Verlag für das Medium DVD entschieden hat, blieb die Frage, was nun während des Hörspiels auf dem Bildschirm/Fernseher zu sehen sein sollte. Man entschied sich für einen schlichten Hintergrund und ein aufgeklapptes Buch, in dem der Text Seite für Seite mitgelesen werden kann. Das ist enttäuschend, da kann man durchaus weggucken oder den Schirm ausschalten, denn das Hörspiel allein in Dolby Digital 5.1 hat durchaus soviel Reiz, dass man nicht jede Zeile mitlesen muss oder sollte.

Fazit:
Hörspiele in DD 5.1 oder 2.0 auf DVDs sind nicht allzu verbreitet. Hier wird es gewagt und die Umsetzung kann sich hören lassen. In 80 Minuten wird unter Ausnutzung der Technologie eine interessante Handlung begonnen, welche über insgesamt fünf DVDs laufen soll. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Handlung entwickelt und was in Zukunft auf den DVDs an Extras gelegt wird, denn noch mehr Sacred 2-Trailer oder Berichte zur GC ’08 braucht man wohl nicht. Alles in allem guter Sound, nur das langweilige Textaufblenden zum Mitlesen auf dem Bildschirm kann gar nicht überzeugen.