Nach dem Überraschungserfolg "Pitch Black" von 2000, in dem die Figur des rücksichtslosen und abgebrühten Riddick eingeführt wurde, erschien 2004 ein weiterer Film mit dem coolen Verbrecher: "Riddick - Chroniken eines Kriegers" setzt fünf Jahre nach der Handlung von "Pitch Black" ein. Doch was geschah in der Zeit dazwischen? Diese Frage will der Animationsfilm "Riddick: Krieger der Finsternis" beantworten.

Der Verbrecher Riddick, der gläubige Imam und die junge Jack sind den Schrecken des Planeten, auf dem sie gestrandet waren, mit einem Raumgleiter entkommen. Doch kurz darauf braut sich bereits neues Unheil zusammen. Das Raumschiff einer Frau namens Antonia Chillingsworth kreuzt ihren Weg, sie werden gezwungen, der Dame und ihren Untergebenen Gesellschaft zu leisten. Antonia weiß nämlich ganz genau, wen sie da vor sich hat: Riddick, einen der meistgesuchten Verbrecher des Universums mit der besonderen Fähigkeit, in der Dunkelheit sehen zu können.
Es dauert nicht lang, bis Riddick und seinen Gefährten eines klar wird: Antonia hat nicht vor, sie lebend von ihrem Schiff gehen zu lassen. Und mit Riddick hat sie etwas ganz Besonderes vor. Sie will ihn zu einem Teil ihrer Sammlung machen, denn Antonia ist Menschenjägerin. Aber der coole Riddick spielt da nicht mit …

War "Pitch Black" noch eine bemerkenswerte kleine Produktion, die vor allem beim späteren DVD-Release ihre Fans fand, wurde aus "Riddick - Chroniken eines Kriegers" ein eher herkömmlicher Science-Fiction-Thriller, mit viel Action produziert. In beiden Filmen übernahm jeweils Vin Diesel die Rolle des schweigsamen, aber tödlichen Verbrechers Riddick, die ihm wie auf den Leib geschneidert scheint.
"Riddick: Krieger der Finsternis" ist nun das Bindeglied zwischen diesen beiden Filmen - oder besser gesagt, will es sein. Denn in einer knappen halben Stunde Laufzeit lässt sich sicher nicht ein Zeitraum von fünf Jahren erzählen. Vielmehr erinnert der Animationsfilm an einen unnötigen Wurmfortsatz von "Pitch Black", mit dem die Macher noch mal ein bisschen Geld scheffeln wollten. Ein kurzes Abenteuer, das im Kern interessant ist, in der Ausführung jedoch völlig versagt, ist alles, was der Animationsfilm zu bieten hat. Weder werden die Charaktere näher beleuchtet noch gibt es etwas Wichtiges, das für den zeitlich folgenden "Riddick - Chroniken eines Kriegers" von Belang wäre.
Was Regisseur Peter Chung, der immerhin an Werken wie "Animatrix" und der beliebten Serie "Transformers" aus den achtziger Jahren mitwirkte, und seine Leute hier fabriziert haben, ist überraschend schwach und belanglos ausgefallen. Die Zeichnungen haben kaum das Niveau einer ordentlichen Zeichentrickserie, Bewegungen wirken unnatürlich, die Gesichter sind manchmal regelrecht verzerrt und mit wechselnder Form.
Das einzig Positive ist die Synchronisation: Die Stimmen, sowohl im englischen Original als auch in der deutschen Bearbeitung, sind dem Zuschauer aus den Riddick-Filmen vertraut. Selbst Vin Diesel verleiht seinem Alter Ego in dieser Zeichentrickversion seine markante Stimme.
Das allerdings rettet "Riddick: Krieger der Finsternis" keinesfalls vor einer schlechten Bewertung. Zu enttäuschend sind Animationen, Handlung und Charaktere. Nicht einmal Fans von Riddick kann dieser Animationsfilm guten Gewissens empfohlen werden.

Wo der Film selbst auf voller Linie versagt, sorgen die Extras auf der DVD für angenehme Überraschung. Eine Dokumentation über Sinn und Zweck von "Riddick: Krieger der Finsternis" im Riddick-Universum, der Film in Urform, Infos zu Regisseur Chungs Arbeit und einiges mehr kann sich der Zuschauer ansehen.