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Ein kleiner Querk schlüpft aus seinem Ei. Seine Geschwister warten schon gespannt auf ihn und sie nennen ihn Erasmus. Ihre ganze Welt besteht aus einer Lichtung inmitten eines großen Waldes, Wasser, Beeren und Pflanzen gibt es genug, keine andere Seele verirrt sich dorthin - das einzige, was Querk-Eltern für ihre Kinder tun, aber das ist schließlich schon eine ganze Menge.
Doch Erasmus ist neugierig und so wandert er zum Rand des Waldes und sieht dort ein ihm fremdes Tier. Es gibt also doch noch andere Tiere auf dieser Welt als Querks. Er eilt zu seinen Geschwistern in den Wald und erzählt ihnen davon. Die sind sofort begeistert und so ziehen sie los. Einer nach Norden, einer nach Osten, einer nach Süden und einer nach Westen, Erasmus eilt wieder an die Stelle, wo er dieses neue Tier getroffen hat.
Es ist ein Hase. Erasmus ist begeistert und er verschwindet schnell im Gebüsch, um, das Erstaunen des Hasen ist groß, als Hase wieder hervorzukommen. Er hat sich Stiefel, Handschuhe und Ohren, sogar Hasenzähne gebastelt - das können Querks nämlich besonders gut! Und jetzt hüpfen die beiden um die Wette. Alles wäre jetzt in Ordnung, aber bald tun dem kleinen Querk die Füße weh, er hat nicht so lange Beine wie der Hase und kann lange nicht so gut Haken schlagen wie der. Doch plötzlich flieht der Hase, laut "Vorsicht" rufend, über das Feld.
Der Querk ist viel zu müde, um hinterherzuhüpfen, und schon wird er von hinten umgeworfen. Ein Hund begrüßt den seltsamen Hasen vor ihm. Erasmus erklärt sein Kostüm und verschwindet wiederum im Gebüsch, nur um jetzt als Hund verkleidet wieder herauszukommen. Beide rennen laut bellend durch die Gegend - das macht beiden sehr viel Spaß. Den Menschen weniger, sie versuchen die beiden zu fangen. Der Hund ist viel zu schnell, aber der kleine Querk mit seinen kurzen Beinen wird gefangen und angeleint. Da sitzt er nun und weint. So hat er sich ein Hundeleben nicht vorgestellt.
Doch es naht Rettung, eine kleine Maus begrüßt ihn und nachdem der Querk seine Verkleidung abgenommen hat, zerbeißt die Maus den Strick, der den Querk fesselte, und beide verschwinden erst mal. Erasmus verkleidet sich schnell als Maus, denn er hofft, so das kleine Tier kennenzulernen und einen Freund zu gewinnen. Doch die Maus ist enttäuscht, sie wollte einen Querk kennenlernen und keine große Maus.
So läuft der kleine Querk schließlich enttäuscht nach Hause zu seinem Wald und trifft dort zu seiner Erleichterung seine Geschwister wieder.
Diese reizende Geschichte gehört in jedes Kinderbuchregal. Die großformatigen Bilder und einfachen Texte sind wunderschön, eine Doppelseite lässt sich ausklappen und beinhaltet eine große Weltkugel und die Querks nebst ihren Reisezielen - einfach klasse gemacht!
Die Einfälle sind einfach nur lieb und die pädagogische Botschaft sehr verdeckt und nicht aufdringlich verpackt.
Jedes Kind wird diese Geschichte lieben. Und selbst wenn man sie bereits hundertmal vorgelesen hat, wird dieses riesige Buch immer noch aus dem Regal geholt und voller Staunen betrachtet - die Bilder sind einfach zu schön und die Geschichte wird zu spannend erzählt.
Dabei ist es vor allem die kindlich naive Neugier von Erasmus, die Kinder zum Träumen anregt. Hier wird vorgelebt, dass man sich etwas trauen muss und auf andere zugehen sollte, aber dabei seinen eigenen Charakter und seine eigenen Ansichten bewahren muss. Ein Zuviel an Anpassung ist schlecht und führt dazu, dass man selbst nicht mehr wertgeschätzt und geachtet wird. Eine schöne, angenehm verpackte Botschaft für Kinder ab sechs Jahren!