Eigentlich sollte es nur die Prüfung zum dritten Gespensterjäger-Diplom sein, keine wirkliche Herausforderung für den elfjährigen Tom Tomsky. Tom arbeitet ja immerhin bei Kümmelsaft & Co. Dort hat er es schon mit Gespenster der Gefahrenklasse sechs zu tun gehabt. Natürlich hält ihn der Prüfer Professor Schleimblatt für zu jung und um zu verhindern, dass Tom die Prüfung besteht, wurden die Bedingungen für diese Prüfung verschärft. So darf Tom zum Beispiel nur mit Hedwig Kümmelsaft zu dieser Aufgabe fahren - ohne ihren gemeinsamen Freund Hugo, ein MUG. Hugo ist, typisch für MUGs, natürlich total beleidigt und hat sich nicht mal verabschiedet.

Kaum im Dorf Moorweihter angekommen, erwartet die Gespensterjäger ein sehr übler Empfang. Die Spukform hat nichts Besseres zu tun, als zur Begrüßung einen Uhrzeiger vom Kirchturm auf Tom zu werfen. Zum Glück hat sich Hugo, der Anweisung nicht mitzukommen, widersetzt und rettet Tom spontan das Leben. Als sie das Gespenst dann endlich stellen, präsentiert es sich als der zwölfte Bote, eine Bezeichung die Kümmelsaft & Co. erahnen lässt, dass mehr hinter dieser Aufgabe steckt, als zunächst vermutet.

„Gespensterjäger in großer Gefahr“ ist der vierte und letzte Band in Cornelia Funkes Reihe „Gespensterjäger“. Tom Tomsky, Hedwig Kümmelsaft und Hugo MUG stellen sich noch gefährlicheren Gespenstern als bisher.
Um die rechte Stimmung zu erzeugen, hat Cornelia Funke in regelmäßigen Abständen Zeichnungen in den Text gestreut, die die aktuell beschriebenen Gegebenheiten darstellen. Natürlich bringt die wissenschaftliche Arbeit mit Gespenstern auch allerlei Fachbegriffe mit sich, die im Anhang in einem kleinen Verzeichnis zu finden sind.
Trotz des jugendgerechten Grusels, den Cornelia Funke hier verwendet, um den jungen Lesern das Fürchten zu lehren, hat dieses Buch auch seine komischen Seiten und entlockt dem Leser immer wieder ein Schmunzeln - und das in den „unpassenden“ Momenten. Gerade das lässt die kindliche Gruselwelt klein bleiben, da so den meisten Situationen die Spitze genommen wird und man sich eigentlich gar nicht mehr fürchten muss, sondern gespannt weiterlesen kann, um herauszufinden, was als nächstes passiert.
Einfach unglaublich, gruselig und auch lustig präsentiert sich der letzte Band dieser Reihe und legt Zeugnis ab von Cornelia Funkes Charme und ihrem Talent, die Kinderwelt zu beglücken.