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Er wagte, was nicht viele zu tun wagen: Ein Engländer in Deutschland, das machen wahrlich nicht viele freiwillig.
Alles beginnt damit, dass Ben Donald einem Amerikaner namens Manny begegnet, der ihm von Deutschland vorschwärmt und ihn auf eine Reise schickt - eine Reise von der Küste bis in die Alpen, auf der er sowohl die Deutschen als auch sich selbst kennen lernen wird.
Sechzehn Kapitel - jeweils mit einem "typisch deutschem" Wort übertitelt - widmen sich der Reise durch dieses unbekannte Land. Da geht es um Weltschmerz, Freikörperkult an der Ostsee und dessen Bedeutung für die deutsche Seele, einen feuchtfröhlichen Abend mit Studenten in Heidelberg, einen Reeperbahnbesuch in Hamburg, die deutsche Küche, Demonstrationen, Musik, die merkwürdige Liebe zu Sandburgen und - natürlich - um König Fußball und die Euphorie der Weltmeisterschaft.
Dabei erhält Ben stets Anleitungen von Manni, der ihm alle möglichen Tipps gibt und ihm für sehr viele Details die Augen öffnet. Doch welches Geheimnis Manni verbirgt, findet Ben erst im letzten Kapitel heraus
Nicht nur Ben lernt allerhand über die Deutschen und ihr Land, auch der (deutsche) Leser erfährt einiges über die Engländer und die herrschenden Ressentiments gegenüber Deutschland. So trägt das Buch vielleicht in kleinem Maße zu einer Völkerverständigung im kleinen Rahmen bei.
Viele kleine, typisch englische Bemerkungen und Witzchen sind eingebunden, zum Beispiel das obligatorische "Dont mention the war".
Auch über sein eigenes Land lernt man sehr viel, da in dem Buch viele historische Begebenheiten geschildert sind, die man so locker beschrieben in keinem Geschichtsbuch findet.
Der Ton des Buches ist durchgehend locker und humorvoll, der britische Humor ist nicht so schwarz, dass jemand aus Deutschland ihn nicht verstehen würde, aber dennoch - gottseidank - vorhanden.
Das Buch wird jedem humorvollen Leser Spaß machen, wird ihn dazu bringen, sich selbst mit einem Augenzwinkern zu sehen und Neues über seine Heimat zu entdecken.