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Miriam, Pepper und Nina bilden die ständigen Mitglieder des in unregelmäßigen Abständen stattfindenden Frauenabends. Miriam ist 28 Jahre alt, zu ihrem Leidwesen Single und arbeitet als Abteilungsleiterin in einem Pharmabetrieb. Den "Richtigen" zu finden gehört zu ihrer Lebensaufgabe, dabei ist sie recht anspruchsvoll. Bis sie fündig wird, lebt sie zusammen mit Benjamin, der Zimmerpflanze. Pepper ist lesbisch, 27 Jahre alt und Grafik-Designerin. Sie findet, dass schöne Frauen und Sex zu den richtig wichtigen Dingen im Leben gehören, leider hat sie (für ihren Geschmack) von beidem zu wenig. Nina ist die Erzählerin; sie ist, wie Miriam, 28 Jahre alt, verheiratet und hat eine dreijährige Tochter. Von Beruf ist Nina Fotografin, aber im Moment Hausfrau. Kennengelernt haben sich Nina und Pepper bereits auf dem Spielplatz, Miriam kam dann in der Schulzeit dazu. Finden sich die drei zu einem Treffen zusammen, was nicht mehr so häufig ist wie früher, geht es hoch her.
In Kurzgeschichten schildert die Ich-Erzählerin Nina von diesen Frauenabenden, Urlauben und Treffen. Dabei reicht die Themenpalette von den Klassikern - Frauen und der gemeinsame Gang zum Bad und der Weihnachtsabend mit den Verwandten - bis zu gewagten Themen, wie der Verletzungsgefahr bei der Intimrasur. Die Autorin Janine Wilks lässt hier verschiedene Frauen zu Wort kommen und das sehr gekonnt und amüsant. Wenn Miriam, Pepper und Nina sich streiten oder slapstickartige Dialoge im Laufe des Frauenabends entwickeln, so dass man nur noch laut lachen kann, dann zeugt das von dem glücklichen Händchen der Autorin für Timing und Wortwitz. Ähnlich wie bei einem Film folgen zwischendurch Nonsens-Werbung, wie für den Universal-Intimrasur-Schablonen-Kurs, und am Ende des Buches eine Auswahl an nicht verwendeten Szenen. Die Themenauswahl ist nichts für zart Besaitete, aber nicht nur für Frauen interessant. Gerade Männer erfahren hier auf eine humorvolle Weise eine Menge über Frauen und ihre Denkweise. Viele Dinge, über die Miriam, Nina und Pepper reden, sind direkt aus dem Leben gegriffen und dürften für einige Aha-Erlebnisse bei männlichen Lesern sorgen. Dabei macht Janine Wilks ihre Protagonistinnen aber nie lächerlich, sondern nutzt die Gesprächsrunden der Freundinnen, um peinliche Situationen humorvoll darzustellen. Lediglich das Titelbild hätte schöner gestaltet werden können, die wie gerendert wirkende Szene lädt eher nicht zum Lesen des Buches ein und wird dem Inhalt nicht gerecht. Die Ankündigung einer Fortsetzung am Ende des Buches lässt auf ein Wiedersehen mit Nina, Pepper und Miriam hoffen.
Ein Buch in der Machart eines Episodenfilms. Sehr amüsant und mit Aha-Erlebnissen für die Leser erzählt Janine Wilks mit einem guten Sinn für Wortwahl und Timing ihre Kurzgeschichten, die wunderbar unterhalten.