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 Millennium, Band 1: Die Hunde Gottes


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Das Jahr 1000 steht kurz bevor und es ist eine dunkle Zeit, in der die Menschen leben und auf das Millenium warten. Viele Zeichen deuten auf eine Apokalypse hin: die fliegenden Schiffe der Sylphen, die unheilvoll über das Land gleiten, und teuflische Kreaturen wie die Ghule, von denen immer mehr die Menschen bedrohen. Angst und Schrecken verbreiten aber auch die "Hunde Gottes", die grausame Inquisition ...

Raedwald der Sachse lässt sich davon nicht beeindrucken. Der furchtlose Reliquienhändler, der mit seinem scharfem Verstand so manches Geheimnis aufdeckt, und sein Gefährte Arnulf, ein ehemaliger Sklave, werden in einen mysteriösen Mordfall verstrickt. Emma von Autun, ihr Gefolge und ihr Sohn Thierry, der uneheliche Sohn des Königs, werden überfallen und brutal niedergemetzelt. Der einzige Zeuge ist ein Mann, der am ganzen Körper schwere Verbrennungen davongetragen hat; sprechen kann er nicht mehr, denn man hat ihm eine Fackel in den Rachen gesteckt.
Der König will wissen, wer für diesen Mord verantwortlich ist. Er beauftragt Raedwald und Arnulf, den Verletzten zur Abtei von Santenay zu bringen, wo die Reliquie von Sankt Polycarpus aufbewahrt wird. Ihr wird nachgesagt, dass sie Verbrennungen heilen könne, doch als Raedwald in der Abtei ankommt, muss er feststellen, dass das Heiligtum seine Kräfte verloren hat. Was Sankt Polycarpus erzürnt hat, muss er schnellstmöglich herausfinden, denn die Hunde Gottes sind ihm auf den Fersen.

Schon beim Lesen der Inhaltsangabe zeigt sich, dass hier ein Comic vorliegt, der sich schlecht in ein einziges Genre einordnen lässt. Zum einen gibt es da den historischen Hintergrund, der nicht völlig frei erfunden ist, aber auch alles andere als authentisch, birgt er doch viele Fantasyelemente, insbesondere übersinnliche Kreaturen wie Sylphen und Ghule oder heilige Reliquien, die tatsächlich eine besondere Macht haben. Zu Historie und Fantasy gesellt sich dann noch eine Krimigeschichte. Raedwald bekommt es mit Intrigen, Geheimnissen und Morden zu tun, löst durch Beobachtungs- und Kombinationsgabe ein Rätsel nach dem anderen. Obwohl diese verschiedenen Genres generell gut zusammenspielen, hat der Leser doch manchmal das Gefühl, die Geschichte würde zu unfokussiert verlaufen, zu sehr zerfasern. Texter Nolane hat zweifellos ein schönes Fundament für eine spannende Serie geschaffen, aber am Ende des ersten Bandes von "Millenium" tappt der Comicfan im Dunkeln, weiß nicht genau, worum es in dieser Serie denn eigentlich gehen soll, wie sie weitergehen könnte.

Der düstere Grundtenor der Geschichte spiegelt sich auch in den Zeichnungen von Francois Miville-Dêschenes und der Kolorierung von Sabrina Lim und Fabien Alquier wieder. Düstere Farben und Schattierungen dominieren das Artwork, was eine beklemmende Atmosphäre schafft. Die meisten Panels sind reich an Details, wirken aber nie überladen, sondern bieten stets stimmige Kompositionen.

"Die Hunde Gottes" bietet einen spannenden Plot, der verschiedene Genres anreißt und durchaus Lust auf mehr macht, obwohl der Band den Leser mit dem Gefühl zurücklässt, die Geschichte sei insgesamt noch etwas unausgereift. Unterstützt wird die düstere Geschichte von gelungenen Zeichnungen, die eine intensive Atmosphäre aufbauen.

Linda Dannenberg



Hardcover | Erschienen: 01. Mai 2008 | ISBN: 9783938698853 | Originaltitel: Millénaire - Le Chiens de Dieu | Preis: 15,00 Euro | 56 Seiten | Sprache: Deutsch

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