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Mit "Punktown Volume 2" ist die zweite Sammlung bizarrer, düsterer Kurzgeschichten aus der Metropole Punktown bei Lausch erschienen; sie ist nicht minder beklemmend und erstklassig inszeniert wie Volume 1.
Spiegelbild von Geistern ist die Geschichte eines jungen Mannes, der Klone beiderlei Geschlechts von sich selbst züchtet und an zahlungskräftige Kunden verkauft, die an den bedauernswerten Kreaturen ihre abartigen Neigungen ausleben. Dann verliebt sich Drew in seine neueste Schöpfung, doch ein Kunde wünscht sofortige Lieferung nach Terminabsprache
HassmaschineUm Frust und unkontrollierte Emotionen abzubauen, gibt es kleine Figuren, an denen man seinen Hass ausleben kann. Und davon hat Cardiff mehr als genug, denn das Leben ist ungerecht und mitunter sehr grausam
Sweaty BettyEine Spezialeinheit der Bürgerwehr soll einen Schwarm gewalttätiger Mutantenjungen unschädlich machen. Doch als der Anführer Junk erkennt, woher die Kreaturen tatsächlich stammen, bricht für ihn eine Welt zusammen.
Abermals hat sich das Team um Günter Merlau für diese Sammlung drei besonders ergreifende Einzelschicksale herausgegriffen, die nicht nur sehr abwechslungsreich und spannend sind, sondern bisweilen auch sehr nachdenklich stimmen. Die Geschichten spielen wieder einmal in der titelgebenden Punktown, einer Großstadt, in der Menschen, Aliens, Klone und künstliche Intelligenzen in einem bunten Potpourri der Emotionen zusammenleben und -existieren. Die Art und Weise, wie die Erzählungen aufgebaut sind, erinnert ein wenig an Sin City, auch wenn die Geschichten aus Punktown nicht aufeinander aufbauen. Abermals präsentiert Lausch die Storys als gelungene Mischung aus Hörbuch und Hörspiel. Jede Figur wird von einem anderen Sprecher dargestellt, doch die Erzählertexte wurden nur wenig gekürzt, so dass die düstere Atmosphäre der Geschichten erhalten bleibt. Das Gefühl der Beklemmung wird durch unheilvolle Klänge gestützt, die von Günter Merlau stammen, der auch die Regie führte und in einer kleinen Nebenrolle in "Hassmaschine" zu hören ist. Die Hauptrollen, die gleichbedeutend mit den Erzählern sind, wurden von Gerrit Schmidt-Foß, Jürgen Holdorf und Dietmar Wunder verkörpert, drei sehr versierten Sprechern, die sich hervorragend in ihre Figuren hineindenken können und sehr überzeugend klingen. Ebenfalls mit von der Partie sind Simone Pahl, Heike Schrötter, Elga Schütz, Jan Spitzer und Bernd Hölscher.
Das einzige Manko ist die geringe Spieldauer der Geschichten. Dauert die erste CD noch knapp 50 Minuten, so muss sich der Hörer bei dem zweiten Hörstück schon mit 40 Minuten und bei dem dritten bereits mit 26 Minuten zufrieden geben. Hier hätten die Kapazitäten weitaus besser genutzt werden können. Doch die hohe Qualität der Produktionen lässt vieles verschmerzen.
Äußerlich passt sich Volume 2 dem Vorgänger an und zeigt drei surreale, an die Kunst eines H.R. Giger erinnernde Illustrationen, die perfekt zu den einzelnen Geschichten passen.
Fazit:
Punktown entführt den Hörer in eine düstere, beklemmende Zukunft, in der das Recht des Stärkeren gilt. Ein Horror-Trip in die Abgründe menschlicher und xenomorpher Seelen, kongenial inszeniert und erstklassig besetzt.