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 Die Seuche, Band 1: Valnes

Serie: Die Seuche, Band 1
Autoren: Jean-Charles Gaudin
Illustratoren: Frédéric Peynet
Übersetzer: Astrid Brachlow
Verlag: Bunte Dimensionen

Cover
Gesamt +++++
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Eine schreckliche Seuche greift um sich. Ihre Opfer leiden erst unter starkem Husten, der abrupt aufhört, dann wird ihre Haut fleckig. Kurz darauf tritt der Tod ein. Valnes, eine mutige und starke junge Frau vom Stamm der Oldis, hat bereits den zweiten Sohn an die Seuche verloren, nur der aufgeweckte Jautry bleibt ihr jetzt noch.
Ihr Stamm zieht einen Toten aus dem Fluss, einen Angehörigen der Borun - ein rivalisierender Stamm. Sie kümmern sich um die Leiche und beschließen, sie den Borun zu übergeben, doch diese kommen ihnen zuvor, töten einige Oldis und verschwinden mit dem leblosen Körper ihres Stammesangehörigen. Valnes und einige andere wollen Rache für den Überfall, sie folgen den Borun und es kommt zu einem blutigen Kampf. Die Oldis werden gefangen genommen und ins Lager der Borun verschleppt. Dort jedoch erkennen sie, das beide Stämme unter demselben Problem leiden, denn auch dort greift die Seuche um sich. Sie beschließen, einen kleinen Trupp zu bilden, um den Ursprung der Krankheit zu finden ...

Seltsame Stämme, die ganz unterschiedliche Bräuche haben, monströse Wesen, die ihnen als Reittiere dienen, eine geheimnisvolle Seuche und ein malerisches, aber gefährliches Land ... Zwar liegt hier eindeutig eine Fantasy-Reihe vor, doch beim Lesen des Comics vergisst man dies nur allzu oft. Texter Gaudin hat sich seine Gedanken gemacht, er hat eine Welt geschaffen, die vor allem durch all ihre gut durchdachten Details zu überzeugen vermag. Die verschiedenen Stämme hat er mit eigenen Hintergründen versehen: Manche sind heidnisch, andere haben einen Gott, dem sie huldigen. Alle haben ihre eigenen Bräuche, die teilweise barbarisch, teilweise fortschrittlich erscheinen, auch in äußerlichen Merkmalen, im Körperbau und -schmuck sowie anderen Merkmalen spiegelt sich wieder, welchem Stamm die Menschen angehören. Zu einer plastischen Welt und einem interessanten Völkerkonzept gesellen sich faszinierende Charaktere. Besonders Valnes ist nicht nur sympathisch, weil sie eine so starke, mutige Frau mit einem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn ist, sie ist auch eine recht untypische Heldin, deren Weg man gern verfolgt. Ein wenig stehen die anderen Protagonisten in ihrem Schatten, doch auch sie sind lebendig und facettenreich.

Nicht weniger gelungen als der Plot sind die Zeichnungen. Auch hier setzen die Macher des Comics auf Realismus und Detailreichtum, was Menschen und Landschaft Leben einhaucht. Wunderbare Farbgebung, fast filmisch ausgearbeitete Kulissen, Charaktere mit viel Ausstrahlung, perfekte Panelaufteilung - es stimmt einfach alles, da macht das Hinschauen auch beim zweiten Mal noch Spaß.

"Valnes" ist der spannende Auftakt zur Fantasy-Reihe "Die Seuche". Spannend, emotionsgeladen und durchdacht ist dieser Comic und macht definitiv Lust auf mehr, zumal der Leser am Ende genauso gebannt wie die Protagonisten darauf wartet herauszufinden, wo der Ursprung der Seuche liegt.

Linda Dannenberg



Hardcover | Erschienen: 01. September 2008 | ISBN: 9783938698747 | Originaltitel: Le Feul: Valnes | Preis: 14,00 Euro | 48 Seiten | Sprache: Deutsch

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