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Das atemberaubend schöne Titelbild verspricht einen grandiosen Inhalt: Luftbilder vom amerikanischen Kontinent.
Zunächst erläutert der Pilot Jim Wark in einem ausführlichen Vorwort seinen Werdegang: Er fliegt seit vierzehn Jahren täglich sieben bis acht Stunden lang mit seinem einmotorigen Flugzeug im Tiefflug über die Landschaft. Dies ist in Amerika - einmal abgesehen von einigen neuralgischen Punkten wie dem Kapitol oder dem Weißen Haus - ohne Flugplan möglich. Mit einer täglichen Ausbeute von sieben bis achthundert Fotos ist er zufrieden. An Tagen mit zu schlechtem Wetter ist die Bearbeitung und das Sortieren der Bilder dran. Von Alaska bis Mexiko fliegt Jim Wark täglich aufs Neue los, um den besonderen Augenblick, das optimale Motiv zu finden.
Dieses Buch ist eine kleine Zusammenstellung - auf immerhin sechshundertvierzig Seiten! - dieser Arbeit.
Im ersten Drittel des Buches sind die Großstädte Amerikas abgelichtet. New York, Chicago, Los Angeles, Boston, Las Vegas, San Francisco, Honolulu: Alle größeren Städte der USA sind ausführlich dokumentiert, ihre Hochhäuser, Brücken, Autobahnen und Avenues.
Dann kommen die unendlich vielfältigen Landschaften des amerikanischen Kontinents zur Geltung. Wüsten, Gebirgszüge, Flüsse, Wälder, Buchten in verschiedensten Wetterlagen und Blickwinkeln.
Atemberaubend schön die Bilder im nächsten großen Teil des Buches: die Farmen, Felder, Plantagen und Tagebaue. Die Narben, die der Mensch in den Boden schlägt, aber auch die ästhetisch beeindruckenden Bewässerungsfelder und Anbauzonen. Bilder von der Weizenernte, den futuristisch und unwirklich aussehenden Pottascheseen (in schillernden Blau-, Lila- und Rosatönen), den Kupferminen und der Preiselbeer-Ernte.
Jeder Abschnitt des Buches wird ausführlich erläutert und geografisch eingeordnet. Jedes einzelne Bild ist mit einer interessanten Unterschrift versehen, die den Blick auf das Wesentliche richtet.
Diese Bilder sind wahrlich ausgewählt aus Tausenden, denn sie haben eine so hohe Qualität, dass man immer wieder bei dem ein oder anderen atemberaubenden Foto verweilt oder wieder zurückblättert. Man kann sich an den Naturwundern und geomorphologischen Besonderheiten dieses Kontinents gar nicht satt sehen. Die Bilder des Grand Canyon, der herbstlich bunten Wälder im Norden oder der nebelverhangenen Gebirgsketten sind einzigartig.
Eine bessere Zusammenstellung von Luftbildern kann man sich schwerlich vorstellen. Einziger Wermutstropfen ist der erste Teil des Buches. Nach einhundert Bildern, die Hochhäuser und Straßenfluchten zeigen, sieht für die meisten Betrachter fast jede Stadt gleich aus - wirklich charakterisierend sind die Bilder nicht -, außer für Menschen, die genau dies interessiert, nämlich welches das höchste Gebäude in Chicago 1929 war oder welche Spannweite eine Brücke in Los Angeles hat.
Wer zwanzig Euro als nicht zu teuer empfindet, sollte dieses Buch kaufen, es bietet eine riesige Vielfalt an qualitativ hervorragenden Luftbildern. Man wünscht sich wirklich einige dieser Bilder als großformatige Poster - vor allem die manchmal viel zu kleinen Bilder, die neben den Hauptbildern gruppiert sind.